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Schätze aus dem Eis

Archäologie in den eisigen Böden Sibiriens und den Gletschern der Alpen

Hand eines Soldaten im Gletscher

Zehn Prozent der Landmasse unseres Planeten sind von Gletschern bedeckt. Die Eisgiganten sind nicht nur die größten Süßwasserspeicher der Erde - sie sind auch Tresore der Geschichte.

Datum:
15.09.2013
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Zehn Prozent der Landmasse unseres Planeten sind von Gletschern bedeckt. Die Eisgiganten prägen nicht nur die Landschaft und sind die größten Süßwasserspeicher der Erde - sie sind auch Tresore der Geschichte! Durch das rasante Abschmelzen der Gletscher während der vergangenen Jahrzehnte gibt das Eis immer häufiger Relikte der Vergangenheit frei - und sogar bisher unbekannte Lebensformen.

Die Gletscher der Alpen verlieren seit Jahrzehnten kontinuierlich an Größe. Was Klimaforscher alarmiert, bietet Archäologen und Historikern ungeahnte Möglichkeiten: Denn in den Eismassen des Alpenhauptkamms lagern Objekte aus der Vergangenheit, die ihnen helfen, Rätsel der Geschichte zu entschlüsseln. Der berühmteste Fund ist der "Ötzi" – jene legendäre Eis-Mumie, die im September 1991 von deutschen Wanderern entdeckt wurde. Untersuchungen ergaben, dass der Mann aus dem Eis vor mehr als 5000 Jahren starb. Sein Körper und die Ausrüstungsgegenstände wurden vom Gletschereis perfekt konserviert. Und so liefert "Ötzi" der Wissenschaft noch heute wertvolle Informationen über das Leben in der Steinzeit.

Der Innsbrucker Bergungsunternehmer Wolfgang Faloch hat sich auf Großfunde spezialisiert und bereits die Überreste ganzer Flugzeuge aus den Alpengletschern geborgen. Auf dem Taschachferner im Ötztal stieß er eines Tages auf ein riesiges Fahrwerk. Anhand der Seriennummer fand er heraus, dass es sich um ein Teil eines B17-Bombers der US Air Force handelt. Falochs Nachforschungen waren erfolgreich: er konnte die Geschichte des Flugzeugs rekonstruieren und sogar noch lebende Besatzungsmitglieder finden.

40.000 Jahre altes Baby-Mammut

In Sibirien machen Archäologen noch ältere Funde. Im Sommer gibt der auftauende Permafrostboden immer wieder perfekt erhaltene Überreste von Wollhaar-Mammuts preis. Auf der Halbinsel Jamal entdeckten Rentierjäger ein perfekt erhaltenes Baby-Mammut. Sein Alter: 40.000 Jahre. Das Tier starb, als es ungefähr einen Monat alt war. Am Leipziger Max-Planck-Institut gelang es Forschern, die DNA des Tieres zu rekonstruieren. Und so hilft das vom Eis konservierte Mammut der Wissenschaft zu entschlüsseln, mit welchen heutigen Tieren die Mammuts am engsten verwandt sind, und weshalb die majestätischen Tiere einst ausstarben.

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