Auf den kleineren Inseln im Norden des Archipels leben Säugetiere, die vom Aussterben bedroht sind: Hawaii-Mönchsrobben. Hier stehen sie unter strengem Schutz. Doch die Robben haben ein Problem: Sie sollen schuld daran sein, dass den Fischern immer weniger Fang ins Netz geht. Was ist dran an dem Verdacht? Forscher sind der Sache auf den Grund gegangen.
1149 Mönchsrobben leben heute auf Hawaii. Seit Wissenschaftler die Robben zählen, ist die Population stetig zurückgegangen. Das hat auch mit den Menschen zu tun. So absurd es klingt, viele Fischer hier sind überzeugt: Die Mönchsrobben fressen ihnen die Fische weg. Um die Unschuld der Tiere zu beweisen, statteten Forscher einzelne Tiere mit Sendern und Kameras aus und zeichneten ihre Unterwasserbewegungen auf.
Die Beweisaufnahme
Dabei zeigte sich, dass die Robben ganz andere Vorlieben als die Fischer haben. Beliebte Speisefische wie Thunfisch und Schnapper interessieren sie nicht, stattdessen jagen sie Oktopusse sowie kleinere Riff- und Bodenfische. Außerdem gehen die Robben meist auch in anderen Fanggebieten auf Jagd als die Fischer. Statt im offenen Wasser suchen sie vermehrt am Meeresgrund nach Beute. Mit einem Tauchboot konnten Forscher beobachten, dass die Tiere bis zu 400 Meter tief tauchen. Konkurrenz für die Fischer sind die Robben nicht.
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Alles in allem zeigen die Forschungsergebnisse: Mönchsrobben sind keine Vielfraße, die wahllos alles jagen, was ihnen in die Quere kommt, sondern ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems der Küstengewässer. Die meisten Hawaii-Mönchsrobben leben auf der kleinen, flachen und unbewohnten Insel Laysan. Sie zählt zu den Nordwestlichen Hawaii-Inseln und ist über 1500 Kilometer von den Hauptinseln Oahu und Big Island entfernt. Die gute Nachricht: Allmählich ziehen die Tiere weiter Richtung Südosten und erobern hier neue Lebensräume. Auch auf den stärker besiedelten Inseln im Süden gibt es inzwischen einige Populationen.