Wie können kleinen Erbsen einen schweren Stein einfach so anheben? Pflanzen überwinden scheinbar mühelos Asphalt und Mauern. Was steckt hinter dieser Superkraft?
Füllt einfach mal getrocknete Erbsen in ein Glas. Gießt Wasser drauf und wartet ab. Nach einiger Zeit sind die Erbsen aufgequollen und haben den Stein angehoben. Das liegt daran, dass das eine Erbse organisches Material ist, also aus Zellen besteht.
Die Zellmembran ist semipermeabel. Das heißt: Manche Stoffe passen durch sie hindurch, andere nicht. Die Zellmembran ist wie ein Gitter. Im Glas ist viel Wasser, die Wasserkonzentration dementsprechend sehr hoch.
In einer Zelle der trockenen Erbse jedoch sind Salz, Zucker und sehr wenig Wasser vorhanden. Die Wasserkonzentration ist sehr niedrig – die Erbse ist ja getrocknet. Der Konzentrationsunterschied auf beiden Seiten führt normalerweise dazu, dass sich alle Teilchen auf beiden Seiten gleichmäßig verteilen.
Die Teilchen streben also nach einem Konzentrationsausgleich. Aber so einfach geht das nicht, denn durch die semipermeable/halbdurchlässige Membran, also das Gitter, passen nur die kleinen Wassermoleküle.
Die Moleküle von Salz und Zucker sind zu groß und kommen nicht durch die Membran durch. Sie bleiben in der Zelle. Dieses gesamte Prinzip nennt man in der Biologie Osmose.
Das passiert in jeder einzelnen Zelle der Erbse. Weil immer mehr Wasser dazukommt, steigt der Druck in den Zellen und dadurch in der ganzen Erbse. Das ist der sogenannte osmotische Druck. Er ist dafür verantwortlich, dass das alles aufquillt.