Anmerkung der Redaktion
Bei Minute 07:53 ist fälschlicherweise von 250 Zwangsarbeitern in Duisburg die Rede. Korrekt wären 250 Zwangsarbeiterlager. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.
Die Geschichte des Ruhrgebiets
Im Zuge der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert explodiert die Bevölkerung des Ruhrgebiets geradezu. Städte mit großen Rohstoffvorkommen wie Dortmund, Essen, Duisburg, Bochum oder Gelsenkirchen ziehen Menschen aus ganz Europa an, vor allem auch aus Polen. Fördertürme und Fabriken prägen bald das Panorama des Ruhrgebiets. Gleichzeitig nimmt die Umweltverschmutzung zu: Der Rauch aus unzähligen Schornsteinen trübt die Luft.
Wie wichtig das Ruhrgebiet für die Stahlindustrie ist, lässt sich in den beiden Weltkriegen erkennen: Das Ruhrgebiet gilt als „Waffenschmiede des Reichs”, nach dem Ersten Weltkrieg versuchen die Alliierten, Deutschlands Militär mit Repressionen gegen das Ruhrgebiet zu brechen: Der Vertrag bestimmt unter anderem Kohlelieferungen aus dem Ruhrgebiet. Als die ausbleiben, besetzen französische Truppen die Region. Im Zweiten Weltkrieg ist „der Pott” eines der Hauptziele alliierter Luftangriffe. Große Teile des Ruhrgebiets werden zerstört und nach dem Krieg schnellstmöglich wieder aufgebaut.
Mit Beginn des sogenannten „Wirtschaftswunders” laufen in den 1950er Jahren auch die Fördertürme des Ruhrgebiets wieder auf Hochtouren. Doch dann bricht die Nachfrage unerwartet ein: Stahl und Kohle „Made in Germany” sind für den Weltmarkt bald zu teuer, die Globalisierung droht das Ruhrgebiet abzuhängen. Die Antwort darauf soll „Strukturwandel” heißen: Hochschulen und Unis machen das Ruhrgebiet heute zu einem Wissenschaftsstandort.