Grizzlys außergewöhnlich nah

Brad Josephs, Chris Morgan und Buck Wilde arbeiten als Bärenführer und Bärenexperten im Katmai-Nationalpark in Alaska. Zusammen haben sie 53 Jahre Erfahrung im Beobachten und Folgen von Grizzly-Bären. Über die Dreharbeiten sagen sie, dass sie die Grizzlys noch nie so intensiv als Individuen wahrgenommen haben wie jetzt mit den Kamerateams.

Van ist ein riesiges Männchen, möglicherweise das größte Alaskas.

Brad Josephs: "In den zwölf Jahren, die ich auf der Halbinsel Alaskas mit Braunbären verbracht habe, ist mir nie ein so großer Bär begegnet wie Van. Er ist so groß wie ein Haus."

Er ist sehr aggressiv und sein Wirken ist schockierend. Van und seine Partnerin Alice beherrschen die anderen Bären durch Gewalt und Einschüchterung.

Buck Wilde: "Alles, was er will, bekommt er auch. Hier ist sein Revier und keiner der anderen Bären darf das vergessen."

Auch das Filmteam wird dies nicht vergessen. Die Kameraleute werden Zeuge einer dramatischen Aktion.

Chris Morgan: "Plötzlich verwandelte sich das Gebiet in eine Todeszone. Für die Tiere änderte sich das Leben von einer Sekunde auf die andere."

An der dramatischen Aktion ist auch das Weibchen Alice beteiligt. Van will sie erobern, mit allen Mitteln und um jeden Preis. Doch Alice agiert ungewöhnlich eigensinnig.

Chris: "Alice ist hinterlistig und gemein. Sie wäre die perfekte Darstellerin in einer Seifenoper. Sie hat zwei Gesichter."

Die junge Mutter Parsnip und Ihr Junges Pushki zogen die Filmcrew und die Bärenforscher am meisten in ihren Bann. Sie hatten den härtesten Überlebenskampf zu bestehen und mussten viele dramatische und riskante Situationen meistern. In der Wildnis Alaskas überleben nur 50 Prozent des Nachwuchses ihr erstes Lebensjahr.

Buck Wilde: "Erwachsene Bären greifen Bärenjungen, die wie Pushki im Frühling des Jahres geboren werden, an und töten sie. Es wird zwar allgemein angenommen, dass sich nur die Männchen so verhalten, aber auch die Weibchen stellen eine echte Gefahr für die Jungen dar."

Es ist eine große Herausforderung für Parsnip, ihr Junges zu beschützen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass beide genügend Fettreserven für den kommenden Winter anlegen.

Buck: "Um den Winter zu überleben, muss Parsnip ihr Gewicht nahezu verdoppeln. Je nachdem, wie der Fischfang läuft, käme sie mit sechs bis zehn erbeuteten Fischen pro Tag hin, denke ich."

Voller Mitgefühl verfolgen die Kameraleute ihr Schicksal, gefesselt von den täglichen Herausforderungen. Bedroht von Wölfen und dem größten Grizzlybär des Katmai-Nationalparks geraten Mutter und Sohn immer wieder in gefährliche Situationen. Parsnips Mut und Einfallsreichtum erstaunt die Filmcrew und auch die Forscher immer wieder auf das Neue.

Buck: "Wir fiebern jeden Tag mit ihnen mit. Wir fühlen uns mit der Bärenmutter und ihrem Jungen sehr verbunden. Parsnip hat einige harte Lektionen gelernt. Sie musste viele dramatische und riskante Situationen meistern. Der Überlebenskampf ist erbarmungslos in dieser rauen Welt. Parsnip wusste immer sehr genau, was sie tut. Sie ist eine Überlebenskünstlerin."

Chris Morgan: Ich glaube, ein Bärenjunges hätte in seinem ersten Sommer kaum eine bessere Entwicklung durchmachen können, als Pushki. Er hat eine großartige Lehrerein. Seine Mutter ist außergewöhnlich.

Kally, die Mutter dreier Kinder, ist nur noch Haut und Knochen. Die ganze Bärenfamilie sieht so aus, als könnte sie eine anständige Mahlzeit vertragen. Aber obwohl es am Fluss inzwischen Millionen von Lachsen gibt, verhungert sie buchstäblich. Eine Gruppe von Grizzly-Männern, die über die Wasserfälle herrschen, würden Kally und ihre Jungen in Stücke reißen. Kally muss sich entscheiden, ob sie ihre Jungen verhungern lässt oder riskiert, dass sie von anderen Bären gefressen werden. Das ist die schlimmste Situation, in die eine Mutter kommen kann.

Folge 1: Das Abenteuer beginnt

ZDF: 9. Juni 2013, 19:30 Uhr, ZDFneo: 8. Juni 2013, 19.30 Uhr

Folge 2: Drama in der Wildnis

ZDF: 16. Juni 2013, 19:30 Uhr, ZDFneo: 15. Juni 2013, 19.30 Uhr

Film von Jeff Wilson (Folge 1) und David Marks (Folge 2)

Redaktion TV: Uta von Borries

Redaktion Online: Michael Büsselberg, Sonja Roy