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Faszination Erde: Spatzenhirne und Intelligenzbestien

Dokureihe mit Dirk Steffens

Sie gebrauchen Werkzeuge, lösen knifflige Probleme und schmieden Pläne: Viele Tiere sind tierisch schlau. In vielen Aufgaben ziehen sie sogar mit den Menschen gleich. Dirk Steffens macht sich auf die Suche nach den „Intelligenzbestien“ der Welt.

Videolänge:
43 min
Datum:
25.09.2022
:
UT
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 10.09.2027

Eine Erdnuss liegt auf dem Boden einer engen Plastiksäule. Zu weit unten, um sie mit den Fingern zu greifen. Es gibt keinen Stock oder Ähnliches, um sie herauszuangeln. Was ist zu tun? Orang-Utans finden die Lösung in wenigen Minuten.

Es zählt, was drin ist

Orang-Utan im Zoo Leipzig (Nahaufnahme)
Sumatra-Orang-Utan im Zoo Leipzig
Quelle: ZDF/Oliver Roetz

Je mehr wir über die Intelligenz der Tiere lernen, desto mehr Wunder tun sich auf. Die Grenzen zwischen Mensch und Tier verschieben sich. Die Menschenaffen rücken immer näher an die Menschen heran. Und manche Vögel reichen in Tests den Menschenaffen das Wasser. In dieser Folge „Faszination Erde“ trifft Dirk Steffens auf viele tierische Schlauberger – aber auch auf Tiere, die nicht mit sonderlich viel Grips gesegnet sind. Koalas etwa verschlafen den Großteil des Tages, und wenn sie mal wach sind, fressen sie. Denken ist nicht ihre Stärke. Aber dass sie vergleichsweise kleine Gehirne haben, ist eigentlich eine sehr clevere Lösung der Natur, um Energie zu sparen.

Wie kommt es zu diesen Unterschieden? Die Größe des Gehirns spielt natürlich eine wichtige Rolle – doch es zählt auch, was drin ist. Einige Vogelarten sind trotz eines scheinbar einfachen Gehirns zu schier unglaublichen Kognitionsleistungen fähig. Goffinkakadus zählen zu den Stars der Intelligenzforschung. Sie sind wahre „Werkzeugmeister“. Forschende haben in ihrer Heimat, der indonesischen Inselgruppe Tanimbar, beobachtet, dass sie drei verschiedene Werkzeuge herstellen und gezielt nacheinander einsetzen, um an die Samen einer tropischen Frucht zu gelangen – sie nutzen quasi Besteck. Was macht ausgerechnet die Kakadus so schlau?

Die Sprache der Delfine

Soziale Intelligenz, aktuell eines der Topthemen der Forschung, ist bei Delfinen besonders gut ausgeprägt. Die Meeressäuger leben in richtigen Gesellschaften. Sie pflegen Freundschaften, bilden Koalitionen und schmieden Allianzen. Dabei zeigen verschiedene Gruppen weltweit unterschiedliche Verhaltensweisen, die sie von Generation zu Generation weitergeben. Delfine haben auch ihre eigene Sprache. Da unter Wasser die Sicht oft eingeschränkt ist und sie tatsächlich überhaupt nicht riechen können, ist das Gehör ihr wichtigster Sinn. Mit ihren Rufen können Delfine Distanzen von zehn Kilometern überbrücken. Sie kommunizieren mit Hunderten unterschiedlichen Pfeiftönen und Klicklauten. Wissenschaftler*innen haben entdeckt, dass Delfine sogar über eine jeweils persönliche Tonsignatur aus Pfeiftönen verfügen, mit der sie sich gegenseitig beim Namen rufen.

Oktopus am Meeresgrund
Die Intelligenz von Oktopussen verblüfft immer wieder.
Quelle: Pond5

Ein Tier, dessen Körperbau sich fundamental von unserem unterscheidet, ist der Oktopus: Er hat drei Herzen, blaues Blut und neben einem Haupthirn acht weitere Gehirne, die bis in die Arme reichen. Die nächsten Verwandten des Kopffüßers sind Schnecken und Muscheln – keine Tiere mit besonderen kognitiven Fähigkeiten. Und doch sind ausgerechnet die Oktopusse zu erstaunlichen Intelligenzleistungen fähig, wie sie in vielen Intelligenztests bewiesen haben. Was Oktopusse mit anderen intelligenten Tieren gemeinsam haben: Sie leben unter sehr herausfordernden Umweltbedingungen, sind Jäger und Gejagte zugleich und kämpfen tagtäglich um ihr Überleben. Die Intelligenz eines Lebewesens ist immer an seinen Lebensraum geknüpft. Sie ist ein Produkt der Evolution.

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