Schreckensnachrichten von Naturkatastrophen gehen um die Welt: Indonesien 2004, Haiti 2010, Japan 2011. Schon vor Tausenden von Jahren waren die Menschen immer wieder betroffen von Erdbeben und Tsunamis. Den ältesten Katastrophenbericht schrieb der Grieche Platon: Über den Untergang von Atlantis.
Kein ungelöstes Problem aus der Frühgeschichte der Menschheit beschäftigt Wissenschaftler und Experten so sehr wie der Mythos von dem versunkenen Inselreich. Und die Frage stellt sich bis heute: Wahrheit oder Legende?
Den Untergang rekonstruiert
Die "Expedition nach Atlantis" versucht Antworten zu finden. Was die Menschen in der Antike als göttliches Strafgericht ansahen, können Naturwissenschaften als das Resultat physikalischer Erdbewegungen erklären. Historiker und Archäologen ergänzen das Szenario: Die vor Jahrtausenden untergegangene Kultur der mediterranen Minoer ist - wie Platons Atlantis - aus der damaligen Welt verschwunden. Waren die Minoer die Bewohner von Atlantis?
Diese These vertritt zumindest der amerikanische Geologe Prof. Floyd McCoy. Wie ein Indiana Jones ist er dem untergegangenen Atlantis auf der Spur. Parallel zu ihm wird ein Millionen Euro teures Forschungsprojekt deutscher Wissenschaftler die Erforschung der Erdspannungen in der tieferen Erdkruste und auf dem Boden des Meeres vornehmen.
Die Insel entsteht am Computer neu
Ein Puzzle baut sich zu einem Gesamtbild auf: Das verschollene Atlantis wie auch der große Kulturraum der bronzezeitlichen Minoer sind in den Fluten einer riesigen Naturkatastrophe untergegangen. Zwei Ereignisse, die in Wahrheit identisch sind? Geologische Untersuchungen, Kulturvergleiche, Tauchfahrten und Computeranimationen der Erdveränderungen fügen sich zu einem neuen Bild zusammen: Atlantis ist verschollen und bleibt doch lebendig bis heute. Es beflügelt die Menschheit, sich ihrer Vergangenheit zu erinnern und sich um die Zukunft zu sorgen.
Atlantis: sowohl ein Gleichnis für das fragile Leben auf unserem Planeten, dem der Mensch sich würdig erweisen muss, als auch für die universale Sehnsucht nach einer idealen Welt.