Warum ist der Deutsche wie er ist? Historiker, Meinungsforscher und Mediziner geben Antworten. Wie kommt es, dass wir größer sind als unsere Vorfahren oder dass wir unsere Heimat lieben wie kaum eine Nation der Erde? Die Erklärungen liegen in unserer Geschichte.
Wir sind reich. 16,8 Billionen Euro ist Deutschland laut Bundesbilanz wert. Und einen Großteil dieser gigantischen Summe macht der Besitz des Einzelnen aus. Doch im Portemonnaie trägt der Durchschnittsdeutsche nur 103 Euro mit sich herum. Den Plastikkarten traut er wenig, denn im Gegensatz zu vielen anderen Nationen bezahlt der Deutsche noch immer am liebsten bar. Schulden machen ist unsere Sache nicht.
Deshalb leben wir zumeist auch nicht im erträumten Eigenheim, sondern in einer 90-Quadratmeter-Mietwohnung auf 3,5 Zimmern. "Terra X" hat die typischen deutschen Wohnzimmer unter die Lupe genommen und erstaunliche Übereinstimmungen festgestellt. Eine Schrankwand, ein L-förmiges Sofa, ausgerichtet auf den Fernseher, Zimmerpflanzen, Kerzen und Andenken. Was wo steht, bestimmen die Frauen, die Hausherren dürfen meist nur Kleinigkeiten beisteuern, gern ein Motorrad- oder Automodell.
Unfassbare 15 000 Gegenstände besitzt ein durchschnittlicher Haushalt. Wenig überraschend: Die meisten davon brauchen wir nicht, aber wir hängen an ihnen, weil sie Erinnerungen bergen und uns ein Gefühl der Sicherheit geben. Denn in vielen Familien sind die Verluste von Hab und Gut in den Kriegen und Krisen des 20. Jahrhunderts noch sehr präsent.
Auch unsere kulturellen Werte schützen wir mit großem Aufwand vor Krieg und Naturkatastrophen. In Oberried im Schwarzwald lagern im Barbarastollen zigtausende Mikrofilmkopien der bedeutendsten deutschen Dokumente, wie der Baupläne des Kölner Doms, der Goldenen Bulle oder der Manuskripte Goethes.
Unseren Wald, unsere Burgen, unsere Schlösser - all das betrachten wir Deutsche als wichtigen Bestandteil unseres Leben, den es zu schützen und zu erhalten gilt.