Infografiken und Zahlen zum Anthropozän
- Erdgeschichte in 24 Stunden (1/13)
Wenn wir die 4,6 Milliarden Jahre Erdgeschichte in einem Tag zusammenfassen, dann taucht der Mensch in den letzten drei Sekunden auf (roter Sekundenzeiger). In nur einem Bruchteil der letzten Sekunde gestaltet der Mensch den Planeten komplett um. Die Grafik zeigt die vier Äone. Ein Äon ist die Bezeichnung für die hochrangigste Einheit in der Einteilung der Erdgeschichte. Das letzte Äon (Phanerozoikum) beginnt vor 541 Millionen Jahren.
- Weltbevölkerung (2/13)
Um die Zeitenwende bevölkern zwischen zwei und 300 Millionen Menschen unseren Planeten. Mehr als 50 Millionen sind Untertanen des Römischen Reiches. Es wird zu einem Meilenstein auf dem Weg zum Zeitalter des Anthropozäns. Im Hochmittelalter nimmt die Weltbevölkerung zu. Um das Jahr 1250 leben 400 Millionen Menschen auf dem Planeten. Sie verteilen sich vor allem auf Europa, Indien und China. In Deutschland ist die Bevölkerung zwischen den Jahren 1000 und 1300 von vier auf elf Millionen angewachsen. Sie hat sich also verdreifacht.
- Weltbevölkerung (3/13)
1804 erreicht die Weltbevölkerung zum ersten Mal eine Milliarde Menschen. Die nächste Milliarde wird dann schon in wenig mehr als 100 Jahren erzielt. 1927 sind wir schon bei zwei Milliarden. Und ab dann geht es steil bergauf. Heute leben circa. 7,77 Milliarden Menschen auf der Erde, und die Zahl steigt. Experten sagen, dass der Planet bis zu zwölf Milliarden Menschen ernähren kann.
- Wasserverbrauch (4/13)
Der buchstäblich globale Blick auf die Erde, wie ihn die Raumfahrt erst ermöglicht hat, offenbart ihre Einzigartigkeit: Wasser macht sie zum blauen Planeten. Mehr als 70 Prozent der Erdoberfläche sind von Wasser bedeckt. Das hört sich ja erst einmal nach unglaublich viel an. Aber tatsächlich stehen uns nicht mal drei Prozent davon als Süßwasser zur Verfügung. Spitzenreiter des Wasserverbrauchs pro Person pro Tag sind die USA mit 4227 Litern. In Australien sind es 2257 Liter und in Argentinien 2460 Liter Wasser pro Tag pro Kopf. China zählt einen Verbrauch von 1183 Litern Wasser pro Person täglich.
- Wasserverbrauch (5/13)
Umgerechnet auf die Einwohner unterscheidet sich der Wasserverbrauch verschiedener Länder gravierend. In großen Teilen Afrikas etwa ist er um ein Vielfaches niedriger als in den meisten Industriestaaten. Diesen Unterschied zeigen Deutschland und Kenia mit einer Verbrauchsdifferenz von 918 Litern Wasser pro Kopf pro Tag.
- Sauberes Wasser (6/13)
Der Zugang zu sauberem Wasser ist auf der Erde ungleich verteilt. Darunter leiden vor allem Menschen in Afrika. Und weltweit sind es 2,2 Milliarden. Wegen der knappen Ressourcen werden neue Technologien immer wichtiger. Etwa die Entsalzung von Meerwasser oder das Recycling von Abwasser aus der Kanalisation.
- Meeresspiegel (7/13)
Weltweit sind viele Küstenstädte vom Untergang bedroht. Schon jetzt häufen sich Flutkatastrophen. In Asien sind die meisten Menschen betroffen. 466 Millionen Menschen sind dort vom Meeresspiegelanstieg bedroht.
- Meeresspiegel (8/13)
Nicht nur in Asien, weltweit sind viele Menschen vom Anstieg des Meeresspiegels bedroht und könnten bis zum Ende des Jahrhunderts ihre Heimat verlieren. In Europa rechnet man mit 50 Millionen bedrohten Menschen und in Afrika mit 56 Millionen. In Latein- und Nordamerika sind insgesamt 53 Millionen Menschen vom Anstieg bedroht. In Ozeanien sind es neun Millionen.
- Plastik (9/13)
Über neun Milliarden Tonnen Kunststoff wurden weltweit seit 1950 hergestellt. Größter Produzent ist heutzutage China mit einem Anteil von 29 Prozent. Europa und Nordamerika tragen jeweils einen Anteil von 18 Prozent der weltweiten Plastikherstellung. Prognosen gehen davon aus, dass 2050 mehr Plastik in unseren Meeren schwimmt als Fische, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden.
- CO2-Ausstoß (10/13)
2017 wurde weltweit so viel CO2 erzeugt wie nie zuvor. Die prozentualen Unterschiede zwischen Ländern und Kontinenten sind dabei erheblich. Wegen seiner vielen Kohlekraftwerke ist der Anteil von 28 Prozent in China am höchsten. Auf Rang 2 liegt die USA mit einem Anteil von 15 Prozent.
- CO2-Ausstoß (11/13)
Europa belegt mit einem Anteil von zehn Prozent am weltweiten Ausstoß den dritten Platz beim CO2-Ausstoß. Unser Verbrauch von fossilen Brennstoffen ist das beste Beispiel, um zu verstehen, was das Anthropozän ist. Wir verwandeln geologische Zeit in Menschenzeit. Das heißt: Wir verbrauchen ein über Jahrmillionen auf unserem Planeten entstandenes Naturprodukt innerhalb weniger Jahrzehnte – und die Natur, die viel langsamer tickt - hat keine Zeit, damit fertig zu werden.
- Kohlekraftwerke (12/13)
Weltweit werden acht Milliarden Tonnen Kohle gefördert und 12.600 Kohlekraftwerke betrieben. Der Hauptanteil fällt auf China, gefolgt von Indien und den USA mit 296 Kraftwerken. In Europa liegt Deutschland mit 148 Kohlekraftwerken an der Spitze. Kohlekraftwerke erzeugen heute rund 40 Prozent des Weltstrombedarfs. Ihre Treibhausgase zählen zu den Hauptverursachern der Erderwärmung.
- Atomkraftwerke (13/13)
Seit 1954 wird die Kernspaltung zur Herstellung von Strom eingesetzt. Der erste Kernreaktor stand in Russland. 2019 sind es weltweit 444. Mehr als die Hälfte davon stehen in den USA und Europa. Obwohl sich mit Kernenergie klimaneutral Strom produzieren lässt, stellt sie eine andere Gefahr für Mensch und Umwelt dar. Unfälle wie in Tschernobyl oder auch die letzte Katastrophe in Fukushima 2011 führten zu einem Umdenken. Bis 2022 sollen bei uns alle Kernkraftwerke abgeschaltet werden. Doch die Folgen der Kernkraft werden uns noch lange beschäftigen. Die radioaktiven Abfälle, die wir bisher produziert haben, müssen irgendwo endgelagert werden. Bisher gibt es nur Zwischenlager.