Die Meldung ging um den Globus: Im polnischen Walbrzych (ehemals Waldenburg) sei ein Panzerzug aus den letzten Tagen des "Dritten Reiches" unterirdisch geortet worden, womöglich beladen mit Gold.
Schon seit vielen Jahrzehnten hält sich in Niederschlesien hartnäckig die Geschichte von einem mit Schätzen beladenen "Goldzug", der - aus Breslau kommend - im Chaos der letzten Kriegswochen in der Region Walbrzych in einem geheimen Tunnel versteckt worden sei. Ein deutscher und ein polnischer Schatzsucher wollen jedenfalls einen deutschen Panzerzug mithilfe modernster Geo-Radar-Technik entdeckt haben. Zu 99 Prozent sei er sicher, dass dieser "Goldzug" existiere, sagte Piotr Zuchowski, Polens oberster Denkmalschützer, nach der Sichtung einiger Radar-Fotos.
Seitdem stand das entlegene Walbrzych Kopf, reisten Journalisten aus aller Welt an, Schatzsucher durchpflügten die Hügel und Wälder. Sofort wurde spekuliert: Der Zug könnte tonnenweise Gold, Diamanten, geraubte Schätze oder ähnliches geladen haben, jedenfalls wertvolle Fracht, die die Nazis kurz vor Kriegsende dem Zugriff der herannahenden Roten Armee entziehen wollten. Das Militär und Experten der wissenschaftlich-technischen Universität Krakau wurden beauftragt, das Gelände zu prüfen, erste Ergebnisse wurden im Dezember 2015 bekannt gegeben. Was ist geblieben von den großen Erwartungen? Was ist dran am angeblichen Fund? Autor Christian Frey und der polnische Journalist Wojciech Malinowski haben die Jagd nach dem "Goldzug" von Anfang an begleitet.