Österreichs einzige Herrscherin, die vor 300 Jahren geboren wurde, musste das Regieren erst lernen. Doch dank ihres Mutes und ihrer Beharrlichkeit gelang ihr das scheinbar Unmögliche: die Rettung des Reiches und die Modernisierung ihres Landes.
"Einmal haben die Habsburger einen Mann, und dieser ist eine Frau", sagte König Friedrich II. von Preußen über die junge Maria Theresia. Als die Erzherzogin mit 23 Jahren den Thron bestieg, stieß sie auf einen maroden Staat und ein Volk, das ihr nichts zutraute. Damit nicht genug, fiel der preußische König Friedrich II. in Schlesien ein, die reichste Provinz Österreichs. Auch andere Nachbarn zeigten Begehrlichkeiten, die letztlich im Österreichischen Erbfolgekrieg mündeten.
Am liebsten wäre Maria Theresia selbst in den Kampf gezogen, wäre sie nicht permanent schwanger gewesen. In ihrer 40-jährigen Regentschaft von 1740 bis 1780 führte sie mehrere große Kriege, brachte aber auch - in der Zeit des Übergangs vom Absolutismus zur Aufklärung - eine Vielzahl von Reformen auf den Weg. Sie gestaltete die Bündnispolitik in Europa auf ihre eigene Art, brachte dabei gezielt ihre 16 Kinder ins Spiel. Maria Theresias Heiratspolitik, mit der sie von Wien aus ihre Fäden über den ganzen Kontinent spannte, machte sie zur mächtigsten Herrscherin ihrer Zeit oder, wie man bereits damals augenzwinkernd feststellte, "zur Schwiegermutter Europas".
Mithilfe hochwertiger Reenactments sowie Interviews mit Historikerinnen und Historikern zeichnet "ZDF-History" das Porträt einer Frau, die alles der Politik unterordnete und ihre Rolle als "Übermutter" PR-wirksam einzusetzen wusste.