Götz George stammte aus einer Schauspielerfamilie. Sein Vater Heinrich George – wegen seiner Verbindungen zu den Nazis hoch umstritten – blieb für ihn ein unerreichtes Vorbild. Oft schien es, als spiele er für den Vater, nicht für sein Publikum.
1981 wird Götz George zu Horst Schimanski. Er ist der erste Kommissar im deutschen Fernsehen, der "Scheiße" sagt und bei dem die Faust zentraler Punkt der Ermittlungen ist. Raufbold und Softie zugleich - das kommt an beim Publikum. "Schimi" ist Kult in den 80ern.
Doch George ist mehr als nur das Raubein aus dem Ruhrpott. In den 90ern ist Schluss mit "Tatort". In Produktionen wie "Der Sandmann", "Der Totmacher" und "Solo für Klarinette" wird aus dem Draufgänger ein Charakterdarsteller. Seine wohl wichtigste Filmrolle spielt er 2013: Aus Götz George wird Heinrich George - der Sohn mimt den Vater, dem er stets nacheiferte. Eine Rolle, die ihm viel Kraft abverlangt, wie er später sagt.
Enge Freunde, Wegbegleiter und Kollegen berichten von einem empfindsamen Energiebündel, dem es niemand recht machen konnte. Am wenigsten er selbst.