Bevor im Mai der Frieden kommt, erleben Menschen auf allen Kriegsschauplätzen noch Unvorstellbares: ob auf den Schlachtfeldern oder an der "Heimatfront", in den NS-Mordlagern oder auf Todesmärschen, im Bombenkrieg oder auf der Flucht.
Ende Januar 1945 stehen alliierte Armeen im Osten wie im Westen an den Grenzen des Deutschen Reichs. Die Rote Armee erobert Landstriche in Ostpreußen und Oberschlesien, amerikanische Truppen haben in Aachen und im Elsass Stellung bezogen, britische Streitkräfte das Rur-Dreieck bei Heinsberg erreicht. Jetzt ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis Hitlerdeutschland bedingungslos kapitulieren muss.
Doch gerade in der Endphase zeigt sich das NS-Regime entschlossen, noch möglichst viele Menschen mit in den Abgrund zu reißen. Siegen oder untergehen, lautet die Parole im Zeichen eines unerbittlichen Durchhaltewahns. Kindersoldaten sterben ohne jeden militärischen Sinn, KZ-Häftlinge werden auf Todesmärsche geschickt, Flüchtlinge ertrinken in der Ostsee, Stadtbewohner verbrennen im Inferno der durch Bombenteppiche angefachten Feuerstürme.
Der Urheber des seit fast sechs Jahren andauernden mörderischen Vernichtungskriegs verbarrikadiert sich im Bunker unter der Reichskanzlei, weist dem eigenen Volk die Schuld an der Katastrophe zu. Da es sich nicht habe behaupten können, habe es den Untergang verdient. Keine andere Nation in der Geschichte hat die Existenz anderer Völker auf so mörderische Weise zu zerstören versucht und dabei auch die eigene aufs Spiel gesetzt.
Auf Hitlers Selbstmord folgt der Zusammenbruch. Die meisten sehen in der Kapitulation eine Niederlage und keine Befreiung. Erleichterung herrscht vor allem über das Kriegsende. Für die Verfolgten des Regimes aber endet eine Zeit des Terrors und unbeschreiblicher Qualen. Erst nach und nach offenbart sich die Dimension des von Deutschen verübten Menschheitsverbrechens.
Die Dokumentation erzählt die Geschichte der letzten 100 Tage des Zweiten Weltkriegs anhand zentraler Ereignisse. Luftaufnahmen zeigen Schauplätze, auf denen Spuren des Kriegs noch heute zu erkennen sind. Zum Teil neu erschlossenes Filmmaterial aus internationalen Archiven führt das Geschehen jener Tage aus unterschiedlichen Perspektiven vor Augen. Private Aufzeichnungen geben bewegende persönliche Erlebnisse wieder. Zeichnungen im Stil von Graphic Novels bebildern Momente, die kein Kameramann oder Fotograf festgehalten hat.