Warum werden berufstätige Mütter häufig mit dem Vorwurf konfrontiert, Rabenmütter zu sein? Diese Erfahrung hat Moderatorin Collien Ulmen-Fernandes wiederholt selbst gemacht und fragt nach.
Mütter versuchen täglich, Job, Kindererziehung und Haushalt unter einen Hut zu bringen. Damit meistern sie Herausforderungen, die sie eigentlich zu "Super Moms" machen. Doch die Bezeichnung "Rabenmutter" hat in Deutschland eine lange Tradition. Besteht hierzulande noch immer ein konservatives Frauen- und Mutterbild?
Auf der einen Seite werden Frauen immer besser ausgebildet und erobern sich spannende Berufsfelder. Die Lebenshaltungskosten, gerade in Großstädten, steigen, so dass Frauen ihren Teil dazu beitragen wollen und müssen. Auf der anderen Seite steht für Mütter der Vereinbarung von Familie und Beruf vieles entgegen: Kindergarten- und Betreuungsplätze sind nicht leicht zu bekommen und müssen bezahlt werden und Schulen sind oft nicht als Ganztagsschule konzipiert. Somit lastet ein Großteil der Fürsorge für die Kinder auf den Schultern der Mütter.
Für die Frauen, die sich von der Vorhaltung, eine Rabenmutter zu sein, schrecken lassen, und in ihrer beruflichen Laufbahn für ihre Familie zurückstecken, kann die Quittung später bitter ausfallen. Dann nämlich, wenn eine Scheidung oder Trennung dazu führt, nicht ausreichend fürs Alter vorgesorgt zu haben.