Nun will er über Kriegsverbrechen in der Ukraine aussagen. Igor ist russischer Offiziersveteran. Er war in sechs Kriegen im Einsatz. Von Afghanistan bis zur Ukraine. Zum Teil in privaten Söldnerarmeen wie der Wagner-Gruppe.
Zweifel am Sinn seines Tuns kannte er lange nicht. "Man hatte uns immer gesagt: Wir sind da, um anderen zu helfen." Doch der Niedergang seiner Armee, wie Igor ihn beschreibt, und der Aufstieg einer, in seinen Augen, brutalisierten Machtelite veränderten seine Sicht. Inzwischen betrachtet er die russische "Befreierarmee" als Betrug.
In den Donbass-Kämpfen von 2014 stand Igor an der Spitze einer Aufklärungseinheit. Russische Sabotageeinheiten verübten nach seinen Erzählungen Anschläge auf zivile Ziele im eigenen Lager, um einen vermeintlichen Vorwand für den Krieg in der Ukraine zu haben. Ein Kriegsverbrechen, über das Igor bereit ist, vor Gericht auszusagen. "Allmählich ist mir klar geworden, dass wir auf die Seite des Bösen geraten sind", so Igor im Exklusivinterview.
Die Dokumentation verfolgt seine dramatische Flucht aus Russland. Das Produktionsteam hat ihn an einem geheimen Ort getroffen, um seine exklusiven Aussagen aufzuzeichnen.
Mehr als ein Jahr lang hat ein Team daran gearbeitet, sich Zugang zu mehreren russischen Offizieren zu verschaffen. Sie waren einst Putins loyale Krieger, bis der Ukrainekrieg sie ihrer Illusionen beraubte.
Die Armeeaussteiger haben die dunkelsten Seiten von Russlands Kriegsmaschine erlebt, als Beobachter, Entscheider und Täter. Jetzt sind sie bereit, vor internationalen Ermittlern auszusagen, hoffen auf Asyl oder Zeugenschutz. In der Reihe sprechen sie zum ersten Mal darüber – nie da gewesene Berichte aus dem Inneren einer Black Box: der russischen Armee.