Regenwälder
- Üppiger Lebensraum (1/4)
Tropische Regenwälder umspannen die Erde in einem breiten Gürtel entlang des Äquators. Dort herrscht ganzjährig ein feuchtes Klima, und intensive Regenzeiten sorgen für 2000 bis 10.000 Millimeter Niederschläge pro Jahr. Die Temperaturen sind das ganze Jahr über tropisch warm, ausgeprägte Jahreszeiten gibt es nicht. Die ganzjährige Vegetationsphase sorgt für ein üppiges Wachstum verschiedenster Pflanzen, die wiederum unzähligen Tieren Nahrung und Unterschlupf bieten. Neben den Korallenriffen zählen die Regenwälder zu den artenreichsten Ökosystemen der Erde. Der tropische Regenwald macht über 30 Prozent aller Waldgebiete der Erde aus. Doch die Zerstörung dieses einzigartigen Lebensraums schreitet rasant voran.
- Tiere und Pflanzen (2/4)
Die Regenwälder gehören zu den artenreichsten Ökosystemen der Erde: Schätzungen zufolge leben 40 bis 60 Prozent aller Arten in tropischen Wäldern. Der Regenwald ist in Stockwerke gegliedert: Bis zu 60 Meter hohe Baumriesen ragen über alles hinaus. Es folgt ein dichtes Kronendach, in dem die meisten Tiere leben. Darunter wachsen Bäume und Sträucher, die mit wenig Licht auskommen. Viele wertvolle Baumarten wie Mahagoni sind durch den Raubbau vom Aussterben bedroht. Da die Bäume einer Art im Regenwald sehr zerstreut wachsen, muss für jeden gefällten Baum eine breite Transportschneise geschlagen werden. Die Tiere des Regenwalds bestechen durch eine unglaubliche Vielfalt von Farben und Formen. Auch unsere nächsten Verwandten, die Menschenaffen, leben dort. Orang Utans, Bonobos, Gorillas, Schimpansen - wenn die Zerstörung des Waldes weiter voranschreitet, werden sie nur noch wenige Jahrzehnte in freier Wildbahn überleben.
- Gefährdung (3/4)
Liegestühle, Fensterrahmen, Bodenbeläge: Das Holz der Urwaldriesen wird in den Industrieländern verarbeitet - oft nicht einmal zu hochwertigen Produkten. Besonders problematisch ist der illegale Holzeinschlag, der z.B. in Indonesien Schätzungen zufolge rund 50 Prozent ausmacht. Er entzieht sich sämtlichen Regeln, und nur wenige profitieren davon. Coltan, Gold, Diamanten: Auf der Suche nach Bodenschätzen dringen die Menschen immer tiefer in den Wald ein. Beim Abbau wird abgeholzt, und giftige Stoffe gelangen in die Böden. Dörfer und Straßen werden gebaut, und Jäger gelangen so tief in den Dschungel. Sie holen "Buschfleisch" - Tiere des Waldes, darunter Gorillas, Schimpansen und Waldelefanten. Sojafelder, Palmölplantagen, Rinderweiden: Dafür wird großflächig gerodet, sei es mit der Motorsäge oder durch Brände. In der indonesischen Provinz Kalimantan auf der Insel Borneo gibt es etwa 500.000 Hektar Palmölplantagen. Das Geschäft boomt und bedroht die letzten Orang Utans.
- Schutz (4/4)
Die Industrienationen, die wichtigsten Käufer von Holzprodukten, müssen umdenken. Nach jahrelangem Ringen sind in Europa erste Erfolge vorzuweisen: Um den Raubbau zu stoppen, gilt seit dem 3. März 2013 in der EU eine neue Holzhandelsverordnung, die den Import von geschütztem und illegal geschlagenem Holz unter Strafe stellt. Beim Kauf von Gartenmöbeln und anderen Holzprodukten kann jeder Einzelne darauf achten, Produkte aus heimischen Hölzern zu kaufen. Das Gütesiegel FSC (Forest Stewardship Council) kennzeichnet Produkte, die aus nachhaltiger Waldwirtschaft stammen. Allerdings steht auch dieses Siegel immer wieder einmal in der Kritik. In Deutschland sind laut Schätzungen des Thünen-Instituts zwei bis fünf Prozent des eingeführten Holzes illegal. Aus einzelnen Ländern, insbesondere in den Tropen, kann dieser Anteil jedoch wesentlich höher als der Durchschnittswert sein. Schätzungen von Interpol zufolge stammen, 15 bis 30 Prozent des weltweit gehandelten Holzes aus illegaler Abholzung.