Besonders illegale Wildfänge sind ein Problem. Deutschland spielt in diesem Geschäft eine wichtige Rolle. Der Biologe Dr. Mark Auliya vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung sucht Lösungen, kämpft für mehr Kontrolle. Dafür entwickelt er den "Python-Code".
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Dr. Auliya und sein Team wollen den genetischen Fingerabdruck des Erbgutes der Pythons nutzen. Über die nächsten Jahre soll eine Art "Barcode für die Schlange", der "Python-Code", entstehen. Erste Erfolge können sie nun aufweisen.
Dr. Mark Auliya ist kein Umweltschützer der klassischen Art. Er versucht, auch die Interessen der Industrie zu wahren, wagt einen Spagat zwischen Naturschutz und Wirtschaft. Dabei geht er in Gebiete, die auch für ihn lebensgefährlich werden können. Trotz teils krimineller Strukturen wagt er sich in den Dunstkreis der Fänger und Händler, besucht Schlachthäuser und Lagerräume, in denen Python-Häute im Wert von mehreren Millionen Euro lagern. "planet.e." hat ihn auf einer dieser gefährlichen Reisen nach Singapur und Malaysia begleitet.
Weit über 100.000 Pythons, so die Schätzungen von Experten, werden alleine in Malaysia in der freien Wildbahn gefangen. Sie enden als exklusive Taschen, Schuhe oder Gürtel für die europäische Modeindustrie. Obwohl das CITES-Abkommen (Washingtoner Artenschutzabkommen) Import- und Exportquoten für den internationalen Handel mit Schlangenhäuten festlegt, ist dieser immer noch völlig unübersichtlich. "Es wird alles gehandelt, auch wenn es verboten ist", meint Dr. Mark Auliya. Neben dem drohenden Verlust dieser Arten warnt Dr. Auliya auch vor den ökologischen Folgen in den ursprünglichen Lebensräumen. "In vielen Regionen treten bereits echte Rattenplagen auf, und Krankheitserreger könnten sich ausbreiten, weil Pythons als natürliche Jäger wegfallen." Denn Pythons stehen am Ende der Nahrungskette und nehmen damit eine Schlüsselrolle im Ökosystem ein.
Der Handel mit Schlangenhäuten ist, bis auf einige Ausnahmen, grundsätzlich legal. Aber er unterliegt einem bestimmten Genehmigungsverfahren und einer Quotenregelung. Es muss ein Exportrecht im Ursprungsland und ein Importrecht im Empfängerland bestehen. Das Problem: Keiner weiß genau, aus welchen Regionen und Ländern die exportierten Schlangenhäute stammen. Die Zöllner müssen den Aufschriften auf den Kisten glauben. Will man jedoch den Handel mit Wildressourcen nachhaltig gestalten und nicht Gefahr laufen, dass eine spezielle Population ausstirbt, dann muss noch genauer kontrolliert werden.Interview mit Mark Auliya, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
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Interview mit Franz Böhmer, Bundesamt für Naturschutz (BfN)
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Steckbrief Netzpython
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Bilderserie: Schmuggel von Tieren
Der Handel mit lebenden Tieren und mit Produkten, die aus Tieren hergestellt werden, ist lukrativ. Die Verstecke sind oft skurril, und die Tiere erleiden Qualen. Sie können sich nicht bewegen, bekommen keine Flüssigkeit, keine Nahrung, oder zu wenig Luft. Dass viele Tiere den Transport in solchen Verstecken nicht überleben wird von den Schmugglern in Kauf genommen.
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