Hitzesommer mit Folgen
Geforscht wird unter Hochdruck: Sind neue, robustere Sorten die Lösung? Ist es Hightech auf dem Acker? Oder die Rückkehr zu alten Anbaumethoden? Denn noch sind die Supermarkt-Regale gut gefüllt. Branchenvertreter warnen aber: Das könnte sich schnell ändern.
Gezeigt hat das der Hitzesommer 2018.
Wegen der lang anhaltenden Dürre ist die Ernte von Kartoffeln um ein Viertel eingebrochen. Einen ähnlichen Rückgang gab es bei Hülsenfrüchten wie Erbsen, Bohnen oder Linsen. Und beim Kohl. Bitter zu spüren bekommen hat das der Sauerkraut-Hersteller Hengstenberg: Er musste die Produktion drastisch zurückfahren, konnte einen Discounter gar nicht mehr beliefern. Und in den anderen Märkten war die Dose Sauerkraut 20 Cent teurer als sonst. An den meisten Verbrauchern ging der Hitzesommer aber fast unbemerkt vorbei. Engpässe und höhere Preise haben Landwirte, Hersteller und Händler abgefangen. Allerdings: Noch eine Ernte wie diese "würde zu einer unübersehbaren Knappheit führen", warnt der Bundesverband der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie (BOGK). Für die Branche wäre das eine Katastrophe.
Neue Strategien sind gefragt
Und auch für die Landwirte. Der Deutsche Bauernverband nennt die Anpassung an den Klimawandel daher eine "existenzielle Frage". Tatsächlich sehen sich immer mehr Landwirte nach neuen Strategien um. Solche zum Beispiel, wie sie auch am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Brandenburg erforscht werden. Eine riesige Hightech-Drohne scannt dort ein Versuchsfeld, analysiert Fruchtbarkeit und Beschaffenheit des Bodens.
Die Forscher wissen: Für die Bauern wird es immer wichtiger, Fruchtfolge, Vielfalt und die Wahl der Pflanzen möglichst exakt auf die Gegebenheiten abzustimmen. Und sie müssen darauf achten, den Boden nicht durch intensive Bewirtschaftung auszulaugen. Denn ein guter, humushaltiger Boden lässt nicht nur Pflanzen wachsen. Er dient auch als Kohlenstoffspeicher und hält damit Treibhausgase von der Atmosphäre fern. Die Landwirtschaft der Zukunft muss präziser, effizienter und nachhaltiger sein. Aber wird sie auch völlig neue Wege gehen müssen?
Auf einem Versuchsfeld bauen die ZALF-Wissenschaftler Soja an, eine Pflanze, die hier noch vor wenigen Jahrzehnten gar nicht überlebt hätte. Erst die milderen Temperaturen machen das möglich. Die Forscher wollen nun wissen, ob der Soja-Anbau auch für deutsche Äcker als neue Einnahmequelle taugt. Im Moment wird Soja-Futter in großen Mengen aus Nord- und Südamerika importiert – und hat dabei eine katastrophale Klimabilanz. Der Anbau im eigenen Land könnte dieses Problem entschärfen.
Der Bio-Kartoffelbauer Karsten Ellenberg dagegen setzt in der Lüneburger Heide lieber auf eigentlich Altbewährtes: Er baut über 100 verschiedenen Sorten an – alte und neue. Manche haben mit der Hitze keine Probleme, andere mit zu viel Regen. Seine Ernte geht durch diese Vielfalt nie komplett verloren. Er streut sozusagen das Risiko. Und: Ellenberg hat seine Kartoffeln selbst gezüchtet und sie dabei widerstandsfähiger gegen Wetter und Krankheiten gemacht. Denn auch viele Viren und Erreger mögen die milderen Temperaturen und breiten sich in Mitteleuropa seit ein paar Jahren dramatisch aus. Dazu gehört Esca. Die Krankheit befällt Weinreben und kann sie innerhalb von Tagen zum Absterben bringen.Helfen könnte eine uralte Wildrebe, die Botaniker des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) auf der Rheininsel Ketsch entdeckt haben: Sie ist gegen Esca so gut wie unempfindlich. Die Forscher wollen nun wissen: Lassen sich diese widerstandsfähigen Eigenschaften auch in andere Rebsorten "einkreuzen"?
Neue Strategien oder weiter wie bisher? Der Hitzesommer hat Landwirte und Wissenschaftler alarmiert. "planet e." geht der Frage nach, ob der Kampf gegen den Klimawandel auf dem Acker überhaupt zu gewinnen ist.
Strategien zur Anpassung
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Interview mit Prof. Frank Ewert, Leibniz Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF)
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