"Nur deutsch sein kann ich nicht, nur marokkanisch kann ich aber auch nicht sein", sagt Inneneinrichter El Ourdane Aberkane aus Düsseldorf. "Beides muss im Gleichgewicht sein." Der Besitzer des marokkanischen Einrichtungshauses "Tisir" lebt mit seiner Familie in zweiter Generation in Deutschland. Seine Kundschaft kommt aus der ganzen Republik. Herr Aberkane will den Marokkanern "ein Stück Heimat in die Wohnzimmer bringen".
Die Ellerstraße in Düsseldorf–Oberbilk und die dazugehörigen Seitenstraßen bilden das so genannte maghrebinische Viertel. Dort finden sich marokkanische Bäcker, Konditoreien, Supermärkte, Shisha-Bars und Möbelläden.
Ein Viertel im Scheinwerferlicht
Düsseldorf hat die zweitgrößte marokkanische Community in Deutschland. Eine kleine Gemeinde von rund 5000 Menschen, die selbst oder deren Vorfahren vorwiegend aus Nord-Marokka, aus Nador, stammen. Sie wurden als Gastarbeiter für die deutsche Industrie angeworben und sind geblieben, wie so viele andere Gastarbeiter auch.
Wären nicht die Übergriffe in der Silvesternacht von Köln gewesen und das "Projekt Casablanca" der Düsseldorfer Polizei – die marokkanische Gemeinde hätte ihr Leben abseits der Öffentlichkeit weiterführen können. Aber seither lebt das Viertel im Scheinwerferlicht – und dagegen wehren sich seine Bewohner. Den Medien misstraut man, "weil sie die Kriminellen mit den Alteingesessenen in einen Topf geschmissen haben", sagt Nadia Bouazzi Ouldaly von Nadias Pflegedienst. Und doch gibt es auch die, die bereit sind, ihr Viertel mit den Facetten zu zeigen, die es für sie lebens- und liebenswert macht.