„Architektur muss eine Vision haben, wie die Gesellschaft sein soll“ sagt David Chipperfield. Der britische Stararchitekt baut gerade an einem neuen Berliner Wahrzeichen: Der James-Simon-Galerie.
Mehrere Wettbewerbe gab es, immer wieder finanzielle Engpässe und Planungsstopps, ein Volksbegehren gegen den modernen Bau und schließlich auch noch eine extrem schwierige Baustelle. Aber David Chipperfield und sein Team haben durchgehalten - 23 Jahre lang. 1993, als alles begann, war er noch ein Newcomer heute ist er einer der Toparchitekten weltweit!
Sein neues Eingangsgebäude soll in Zukunft Millionen Besucher aufnehmen und zu den fünf historischen Gebäuden führen. Ein Neubau mit zentralen Servicebereichen, Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen, großer Terrasse und neuem Hof. Ein Gebäude mit einer eigenen Formensprache, das - so David Chipperfield - die Außenwirkung der Insel verändern wird:
Carola Wedel hat Chipperfield über viele Jahre mit der Kamera begleitet und auch in seinem Londoner Hauptquartier besucht. 400 Mitarbeiter entwickeln gemeinsam mit ihm weltweit spektakuläre Projekte. Niemand hat so viele Museen gebaut wie er: In Anchorage ebenso wie in Langhziou, in Essen und in St. Louis, Missouri.
Besonders gefeiert: Das Turner Contemporary im englischen Margate sowie das Jumex in Mexico City. Unverwechselbar auch das Literaturarchiv Marbach. Und sein Meisterwerk: Die Sanierung und der behutsame Wiederaufbau des Neuen Museums auf der Museumsinsel. Überall hat David Chipperfield gelernt, wie man vorsichtig die Menschen vor Ort an moderne Architektur heranführen muss:
Geduldig und immer wieder die eigenen Ideen überprüfend – das macht Chipperfields Arbeitsweise aus. Und vielleicht auch seinen Erfolg. Mit imposanten Kolonaden und einer großen Freitreppe zum Verweilen wird die Museumsinsel zukünftig die Besucher nicht nur begrüßen, sondern auch einladen Platz zu nehmen, um das Wechselspiel zwischen alt und neu, zwischen Moderne und Klassik auf sich wirken zu lassen.
In der Langzeitdokumentation „Jahrhundertprojekt Museumsinsel“ berichtet Carola Wedel seit 2001 jährlich über die Veränderungen und Herausforderungen in Berlins historischer Stadtmitte, wo sich Museumsinsel und das benachbarte Humboldtforum zu einer in Europa einzigartigen Museumslandschaft entwickeln. ZDF und 3sat betreiben seit 2001 eine erfolgreiche Medienpartnerschaft mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz zugunsten des UNESCO-Weltkulturerbes Museumsinsel und des benachbarten Humboldtforums.
Ergänzt wird die Dokumentation im Internet durch eine 360-Grad-Begehung der Museumsinsel und der sonst noch nicht öffentlich zugänglichen Baustelle der neuen James-Simon-Galerie unter www.vr.zdf.de.