Die Gesellschaft befindet sich in einem rasanten Wandel, immer mehr junge Frauen durchbrechen traditionelle Rollenbilder. Jiyang ist aus der Provinz Sichuan nach Peking gezogen, um in der Hauptstadt zu studieren. In ihrer Heimat, sagt sie, wäre der Druck enorm, verheiratet zu sein und bereits Kinder zu haben. Sie aber will studieren und ihren eigenen Träumen folgen. Bei Infinite Peking hat sie einen Fußballverein gefunden, in dem Frauen spielen, die ähnlich denken wie sie.
Ein Verein, in dem nicht der traditionelle Leistungsgedanke im Vordergrund steht, sondern der Spaß. Für China eine ganz ungewöhnliche Philosophie. ZDF-Korrespondentin Elisabeth Schmidt hat Frauen begleitet, die ihren eigenen Weg gehen wollen, und Frauen, die anderen dabei helfen. Die Frauenrechtlerin Feng Yuan kämpft seit vielen Jahrzehnten für Gleichberechtigung in China. Wo sie lebt und arbeitet dürfen wir nicht zeigen, denn ihre Arbeit wird immer gefährlicher.
Feng Yuan erzählt von Anfeindungen und Drohungen, per Brief und online. China habe ein Gesetz verabschiedet, erzählt sie, dass es verbiete Gelder von internationalen Organisationen anzunehmen. Das Netzwerk, das sie leitet, unterstützt Frauen, die Opfer von Gewalt wurden. Ihre Hilfe-Hotline ist die einzige in China, die 24 Stunden lang erreichbar ist. Immer wieder tauchen Videos in sozialen Netzwerken auf, die beweisen wie brutal Frauen auf offener Straße geschlagen und getreten werden.
Gewalt an Frauen ist unangenehm für ein Regime, das alles kontrollieren will. Jede Diskussion darüber wird im Keime erstickt und Feng Yuan ist schockiert, wie wenige Frauen von ihren Hilfsangeboten wissen. Chinas Gesellschaft verändert sich. Frauen stemmen sich gegen patriarchalische Familienstrukturen. Sie schließen sich zusammen, um die staatliche Zensur zu umgehen, oder auf dem Fußballplatz gemeinsam neue Wege zu gehen.