Was passiert, wenn die Kirche als "Sinngeber" und Orientierungsinstanz ausfällt? Braucht es die Kirchen wirklich? Dunja Hayali diskutiert mit Gästen aus Kirche und Gesellschaft. Dabei geht es auch um die Frage, ob in der Krise auch eine Chance steckt.
Chance in der Krise?
An der Diskussion nehmen teil: Johanna Beck, Betroffene sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Irme Stetter-Karp, der SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert und die Journalistin Annette Zoch, die für die Süddeutsche Zeitung über Kirche und Religion berichtet.
Der 102. Deutsche Katholikentag findet vom 25. bis 29. Mai 2022 in Stuttgart statt. Wie selten zuvor steht die katholische Kirche im Spannungsfeld einer heftigen öffentlichen Debatte. Die Aufdeckung von sexuellem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen in deutschen Diözesen und der unaufrichtige Umgang damit sowie die Diskussion um Kirchenmitarbeiter*innen, die sich als LGBTQ+ geoutet und ihren Arbeitsplatz verloren haben oder sich davor fürchten, ihn zu verlieren, haben große Wellen geschlagen.
Die Begeisterung für die Kirche als einen Ort des Glaubens schwindet seit Jahren. Die Zahl der Austritte steigt drastisch, auch weil die Kirche zunehmend Kritik ausgesetzt ist. Was muss die katholische Kirche tun, um ihre Glaubwürdigkeit und das Vertrauen ihrer Mitglieder, aber auch der Gesellschaft wiederzuerlangen? Welche Chance steckt in der Krise? Es geht in der Debatte auch um die Frage, ob es nicht eine noch stärkere Trennung von Staat und Kirche in Deutschland braucht, um den Einfluss der Kirchen zurückzudrängen angesichts des Neutralitätsgebotes des Staates.
Die Veranstaltung findet im Foyer des Landtages von Baden-Württemberg in Stuttgart statt.