Katrin Bernat traf mitten im Lockdown eine Entscheidung, zu der sie zuvor nicht den Mut hatte: Die Steuerfachfrau sattelte um auf Pferdetransport. „Corona war für mich ein Geschenk,“ so die 42-Jährige, „ich hatte Zeit herauszufinden, was ich wirklich will.“
Die Brandenburgerin hat mit Buchhaltung lange Jahre gut verdient, doch „es fühlte sich nicht echt an,“ sagt sie heute. Mitten in der Pandemie wagt sie deswegen den Neustart im Leben und erfüllt sich ihren großen Traum: endlich mit Pferden zu arbeiten. Sie investiert viel Geld in einen Transporter und fährt seitdem Vierbeiner durch die Republik. Weg von den schnöden Zahlen hin zu dem, was sie immer machen wollte. Weg vom sicheren Gehalt hinein ins Abenteuer. Auch wenn sie deutlich weniger verdient als in ihrem alten Beruf, hat sich das Risiko für sie gelohnt: „Ich hätte es früher machen sollen, dann wäre ich viel früher glücklicher gewesen!“
Den Neustart in der Krise hat auch Margit Heuser gewagt. Mehr als zwanzig Jahre fragte sie sich, was ihre Lebensaufgabe sei. Wegen der Pandemie fand sie die Antwort. Die 66-jährige Schwäbin führt heute ein Hotel bei Willingen im Sauerland. Zwölf Zimmer und zwei Ferienwohnungen - ein gemeinsames Projekt von ihr und Tochter Marla. Beide haben sich mit dem Hotel ihren Traum erfüllt. „Das bedeutet mir alles. Ich bin wirklich glücklich“, erzählt Tochter Marla. Auch Mutter Margit bereut die Entscheidung, die Berge im Allgäu gegen die im Sauerland getauscht zu haben, keinen Moment.
Die Doku stellt Menschen vor, die während der Pandemie den Sprung ins Ungewisse gewagt haben.