Sie macht sich auf den Weg in den Osten Deutschlands. Im Gepäck neueste Wirtschaftsstudien und Zahlen, die aufhorchen lassen. Viele Emotionen kochen derzeit im Osten hoch: Enttäuschung, Wut, aber auch Stolz auf das, was geschaffen wurde und noch immer entsteht.
Was Einkommen, Besetzung der Chefetagen oder Zukunftsaussichten betrifft, geht nach wie vor ein Riss durch Deutschland. Wer ist dafür verantwortlich? Wie gehen die Menschen damit um? Fühlen sich die Menschen auf Augenhöhe mit dem Westen? Diese Fragen stellt Barbara Hahlweg immer wieder. Die Antworten fallen unterschiedlich aus, so unterschiedlich, wie die Interviewpartner sind, denen sie begegnet.
Da ist ein Fotograf, der die Veränderung seiner Heimat Bitterfeld dokumentiert und dabei nicht mehr „Ruinenpornos“ im Auge hat, sondern Bilder des positiven Wandels. Ein Dresdner Immobilieninvestor, der stolz ist auf seine Stadt, aber auch weiß, dass die Mehrheit der Wohnungen Westdeutschen gehören oder eine Landwirtin an der Ostseeküste, die mit ihrer Agrar-GmbH Westbauern starke Konkurrenz macht. Die Vertreter der „Dritten Generation Ost“ sehen die Erfahrung des Umbruchs als Stärke des Ostens. Bei ehemaligen Bergleuten aus Bischofferode dagegen brodelt noch immer die Wut auf die Treuhand. Ein Adliger aus München ist vor 28 Jahren nach Sachsen gezogen und fühlt sich nun als „Ostdeutscher“, wird aber von vielen noch immer als der „Wessi“ wahrgenommen.
Barbara Hahlwegs Reise führt durch wunderschöne Landschaften, in denen der „Aufbau Ost“ sichtbar ist, aber Menschen mit gebrochenen Biografien zu Hause sind. Es ist eine spannende emotionale Reise durch ein Land, bei dem Vergangenheit und Gegenwart miteinander verwoben sind, ein Land im Wandel.