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FAQ - Sie würden gerne noch mehr wissen?

Stunden der Entscheidung - Angela Merkel und die Flüchtlinge

Sie interessieren Hintergründe zur Doku, zur Arbeit im Kanzleramt oder wollen einfach mal wissen, wie die Bundeskanzlerin ihren Kaffee trinkt? Wir haben die häufigsten Fragen und Antworten für Sie zusammengestellt.

Datum:
04.09.2019
Verfügbarkeit:
Leider kein Video verfügbar

Woher wissen wir so genau, wie der Tag der Bundeskanzlerin aussah?

Im Vorfeld der Dreharbeiten zu “Stunden der Entscheidung” wurde eine intensive Recherche betrieben. In akribischer Detailarbeit wurden über mehrere Monate verschiedenste Quellen (Biografien, Reportagen, Interviews) ausgewertet. Informationen gewannen die Filmemacher aber auch durch zahlreiche Hintergrundgespräche, die Einblicke in den Tag der Bundeskanzlerin gaben. Ein Augenzeuge, mit dem wir gesprochen haben, hat die Kanzlerin am 4. September 2015 fast den ganzen Tag begleitet, so dass sich Rückschlüsse ziehen lassen, wie es gewesen war.

Weiß man, wie und wo Angela Merkel wohnt?

Wo Angela Merkel wohnt ist kein Geheimnis. Die Bundeskanzlerin wohnt im Stadtbezirk ‘Mitte’ in Berlin. Die Wohnung liegt in einem denkmalgeschützten Haus. Wie es allerdings im Inneren aussieht, wissen wir nicht, dazu schweigt die Kanzlerin. 

Wird Angela Merkel rund um die Uhr bewacht? Auch in/vor ihrer Wohnung?

Angela Merkel wird rund um die Uhr von Sicherheitspersonal bewacht.

Wer nimmt an den täglichen Besprechungen zur Morgenlage teil?

An den täglichen Besprechungen zur Morgenlage nehmen nicht immer die gleichen Gesprächspartner teil. Am 4. September 2015 waren dies neben der Kanzlerin nur einige ihrer engsten Vertrauten. Anwesend waren in jedem Fall, in ihrer damaligen Funktion, Merkels Büroleiterin Beate Baumann, Kanzleramtsminister Peter Altmaier, Staatsminister Helge Braun, CDU-Generalsekretär Peter Tauber, Medienberaterin Eva Christiansen und Regierungssprecher Steffen Seibert. Für alle Beteiligten gilt absolute Verschwiegenheit. Was in der täglichen Morgenlage besprochen wird,  bleibt geheim.

Haben wir mit den engsten Vertrauten von Angela Merkel geredet?

Im Vorfeld der Dreharbeiten haben die Filmemacher auch mit den Vertrauten der Kanzlerin gesprochen. Allerdings wollte niemand aus diesem engsten Kreis vor die Kamera treten.

Welche Bedeutung hat Merkels Büroleiterin Beate Baumann?

Beide haben sich in Bonn kennengelernt, als Angela Merkel noch Ministerin für Frauen und Jugend war. Seit vielen Jahren ist Beate Baumann die engste Vertraute von Merkel. Nach einem langen gemeinsamen politischen Weg ist es Frau Baumann, die den meisten Einfluss auf die Kanzlerin hat. Auch nach vielen gemeinsamen beruflichen Jahren “siezen” sie sich.

Wie realistisch ist es, dass Angela Merkel auf der Reise ein Frikadellen-Brötchen von ihrem stellvertretenden Büroleiter gereicht bekommt?

Hintergrundgespräche im Vorfeld der Dreharbeiten haben diese Szene gestützt. Natürlich wissen wir nicht, ob wir damit Bundeskanzlerin Merkels Mittagessen an diesem Tag exakt getroffen haben - aber wir wissen, dass es im Bereich des Möglichen liegt.

Woher weiß man, dass und wie Angela Merkel Kaffee trinkt?

Aus Hintergrundgesprächen wissen die Filmemacher, dass Frau Merkel ihren Kaffee am liebsten schwarz trinkt. Recherchiert ist auch, dass Beate Baumann, die Büroleiterin von Frau Merkel, ihr den Kaffee zur täglichen Morgenlage reicht.

Was ist das Lagezentrum? Und welche Funktion übernimmt das Lagezentrum im Alltag der Bundeskanzlerin?

Es gibt nicht “das” Lagezentrum, sondern es gibt mehrere Lagezentren der Bundesregierung. Neben dem Bundeskanzleramt unterhalten auch das Außen-, Innen und Verteidigungsministerium und das Bundespresseamt ein eigenes Lagezentrum. Letzteres ist zum Beispiel damit beschäftigt, aus ca. 3.000 bis 5.000 Meldungen, die innerhalb von 24 Stunden eintreffen, nach Priorität zu filtern und wichtige Nachrichten per Email und SMS an Angela Merkel und andere ausgewählte Personen zu verschicken. Das Lagezentrum ist 24/7 besetzt, d.h. es ist rund um die Uhr jemand da, um die Kanzlerin zu informieren, wenn etwas auf der Welt passiert. Das Lagezentrum im Auswärtigen Amt arbeitet ressortübergreifend mit den anderen Lagezentren zusammen und erfüllt dabei eine weitere Aufgabe, die im Film zu sehen ist: Es soll die uneingeschränkte Erreichbarkeit des Kanzleramtes und damit auch der Kanzlerin sichern. Immer wieder werden über sie auch Gespräche zwischen der Kanzlerin und anderen Staatsoberhäuptern hergestellt, um eine abhörsichere Telefonverbindung gewährleisten zu können. So auch im Film zwischen Bundeskanzlerin Merkel und dem österreichischen Kanzler Werner Faymann.

In dem Film ist die Bundeskanzlerin Merkel sehr oft am Telefon – trifft das die Realität?

Am 4. September 2015 hat Frau Merkel viel telefoniert, das bestätigen unsere Recherchen. Es blieb der Kanzlerin nichts anderes übrig, da sie parallel sehr viele Termine wahrnehmen musste.

Wie kommen die Dialoge im Film zustande?

Alle Dialoge im Film beruhen auf Annahmen, die durch intensive Recherchen der Drehbuchautoren gestützt werden. Als Beispiel sei hier eine der ersten Filmszenen genannt, in der Bundeskanzlerin Merkel sich mit Bernhard Kotsch über die Müllmänner vor ihrer Wohnung austauscht. Dialoge wie dieser fußen auf zahlreichen Erzählungen über die Kanzlerin, über ihre Ausdrucksweise, ihre Tonalität und gerade in diesem Fall nicht zuletzt, über ihren Humor.

Wissen wir, wie Angela Merkel Entscheidungen trifft – eher alleine, oder in Absprache mit Vertrauten?

Die Bundeskanzlerin ist dafür bekannt, nicht spontan zu reagieren. Unsere Gespräche während der Recherchen haben ergeben, dass sie aus so vielen Quellen wie möglich schöpft und sich dabei immer alle relevanten Informationen einholt, bevor sie eine Entscheidung trifft. Auch am 4. September 2015 kann man davon ausgehen, dass sie sich mit der Krise auseinandergesetzt und dazu mit ihren Vertrauten aus dem Bundeskanzleramt gesprochen hat. Am Ende ist die Kanzlerin diejenige, die entscheiden muss und auch die Verantwortung dafür trägt.

Warum findet kein direktes Telefonat zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem ungarischen Premier Viktor Orbán statt?

Die Bundeskanzlerin Angela Merkel und der ungarische Premier haben nicht das beste Verhältnis. Es fand an diesem Tag kein direktes Telefonat zwischen den beiden statt, die Flüchtlinge am 4. September 2015 liefen nicht unmittelbar auf Deutschland zu.  Es ist bekannt, dass Viktor Orbán an diesem Tag ein Fußballspiel besuchte. Auch wenn die beiden nicht persönlich miteinander gesprochen haben, gab es dennoch diplomatische Gespräche zwischen Deutschland und Ungarn.

Im Film gehen ja Originalbilder und Szenen ineinander über. Manchmal kann man es kaum voneinander unterscheiden. Ist das so beabsichtigt?

Ja, das ist so beabsichtigt und gehört zur Inszenierung des Filmes. Schon bei der Ausarbeitung des Drehbuchs spielte diese Verknüpfung eine große Rolle. Durch die Verzahnung von Originalbildern und Filmszenen wollten die Filmemacher ein nahezu einheitliches Bild erzeugen.

Wie viele Flüchtlinge liefen auf dem „March of Hope“ mit?

Zuerst ist es ein Menschenzug von ungefähr 500 Flüchtlingen, der sich am 4. September 2015 vom Budapester Bahnhof Richtung Österreich in Bewegung setzt. Im Laufe des Tages schwillt der “March of Hope” auf mehr als zweitausend Menschen an.

Warum sprechen die syrischen Flüchtlinge im Film deutsch?

Diese Entscheidung wurde im Sinne der besseren Verständlichkeit getroffen. Denn Untertitelungen lenken immer auch vom Inhalt des Bildes ab.

Was wurde aus Mohammad Zatareih?

Mohammad Zatareih lebt heute in Ostdeutschland und hat sich als Fotograf selbstständig gemacht.

Warum hat Angela Merkel kein Interview gegeben?

Die Bundeskanzlerin  gibt nur sehr selten Interviews. Auch für diesen Film stand sie weder für ein Gespräch vor der Kamera noch für ein Hintergrundgespräch zur Verfügung.

Was hat es damit auf sich, dass Mohammad und Achmed auf jeden Fall verhindern wollen, dass von ihnen in Ungarn Fingerabdrücke genommen werden? Was haben sie zu befürchten?

Mohammad und Achmed wollten nicht in Ungarn bleiben, sie wollten weiterreisen nach Deutschland und Schweden. Hätte man von ihnen in Ungarn Fingerabdrücke genommen, sie also registriert, dann hätten sie womöglich in einem Flüchtlingslager in Ungarn bleiben müssen.

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