Das Leben in der Stadt scheint attraktiv: Sie hat alles, ist schrill, bunt, voll Kunst und Kultur, pralles Leben eben. Sie ist für viele Menschen aber vor allem auch Stress. Wohnraum ist knapp und teuer, die sozialen Spannungen sind groß. Dazu klagen viele Städter über Isolation. Gigantische Wohnprojektsiedlungen wachsen in den Himmel, aber ohne eine „Seele“. Es gibt keinen Kontakt zum Nachbarn, nicht mal beim Einkauf im Supermarkt. Bei vielen ist deshalb die Sehnsucht nach dem Glück auf dem Land groß. Zum Trost wird auf Garagendächern Gemüse angebaut. In der Großstadt boomt das „Urban Gardening“.
Dabei sieht die Realität auf dem Lande oft anders aus: es gibt immer weniger Landwirtschaft und Handwerk, keine Industrie-Jobs. Die Höherqualifizierten und Jüngeren verlassen das Land. Mit ihnen verschwindet auch die Dorf-Infrastruktur. Im Fußballverein finden sich kaum noch 11 Freunde. Zurück bleiben verwaiste, überalterte Geistersiedlungen. In der Not weisen Ortsgemeinden übergroße Neubaugebiete aus, locken mit billigem Wohnraum und schnellem Internet und großen Supermärkten am Rand. Der Nachteil: Dörfer werden zu Pendlerschlafstätten, Menschen haben kaum Bezug zu Vereinsleben und altem Ortskern. Donut Effekt nennen das Experten und warnen vor einer Verstädterung der ländlichen Region. Was also tun? Die Dokumentation zeigt die Probleme und stellt die Frage „Wie wollen wir in Zukunft leben?“.