Spürbare Faszination
Im Zentrum des Porträts stehen die Gedanken des Papstes zu den wichtigsten Herausforderungen der Gegenwart: Wirtschaft und Soziales, Ökologie und Politik. Zudem geht es um die Idee einer "armen Kirche an der Seite der Armen", die Franziskus möchte.
Dabei spielt im Film der Namensgeber des Papstes, Franz von Assisi, eine wichtige Rolle. Wenders zieht Parallelen etwa bei dem Bemühen um eine spirituelle Erneuerung, bei der kompromisslosen Solidarität mit den Armen oder dem Einsatz für Frieden und die Rettung der Erde. Wenders zeichnet das Bild eines Mannes, der zu einer Art moralischer Weltinstanz wird. Man kann erspüren, welche Faszination Franziskus über seine eigene Kirche hinaus auf Menschen ausübt.
Eine persönliche Reise mit dem Papst
Wim Wenders Dokumentation "Papst Franziskus - Ein Mann seines Wortes" ist in Zusammenarbeit mit dem Vatikan entstanden. Der Filmemacher hatte dadurch Zugriff auf das gesamte Filmmaterial des vatikanischen Fernsehzentrums. Für die vier langen Interviews mit dem Kirchenoberhaupt, die im Verlauf von zwei Jahren entstanden sind, wählte Wenders eine ungewöhnliche Form. Franziskus spricht direkt in die Kamera und damit die Zuschauer unmittelbar an. Der Regisseur sieht in seinem Werk "weniger einen Film über als vielmehr eine persönliche Reise mit dem amtierenden Papst".
Der Film will keine kritische Auseinandersetzung mit dem Pontifikat von Papst Franziskus sein, auch keine Biografie. Vielmehr möchte Wenders den Zuschauenden die Möglichkeit eröffnen, sich über die Motivation für das Handeln des ersten Papstes aus Lateinamerika zu informieren. Der Film bietet den Hintergrund für die Deutung des Pontifikats von Papst Franziskus.