Die investigative filmische Recherche aus dem Innern der UN gibt jenen eine Stimme, die es gewagt haben, gravierendes Fehlverhalten ihrer Mitarbeitenden und Vorgesetzen an die Öffentlichkeit zu tragen.
Sie wollten Gutes tun, einen Unterschied machen. Doch die Hoffnung, in einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten zu arbeiten, die sich allesamt der persönlichen Integrität und dem Gemeinwohl verschrieben hatten, erfüllte sich nicht. Stattdessen erlebten UN-Mitarbeitende sexuelle Belästigung, Einschüchterung und Machtmissbrauch. Schwere Anschuldigungen kommen von drei Mitarbeiterinnen, die in einer UN-Organisation für die Unterstützung von Menschen tätig waren, die von Flut, Armut und Aids betroffen waren. Alle drei beschreiben detailliert und nachvollziehbar, wie sie Opfer der sexuellen Übergriffe eines hohen und angesehenen Beamten in ihrem Ressort wurden. Doch statt den Vorwürfen nachzugehen, werden die Whistleblowerinnen selbst zu Gejagten. Emma Reilly, eine Menschenrechtsexpertin, schildert, wie sie von einem Vorgesetzten gezwungen wurde, die Namen von uigurischen Aktivisten an chinesische Behörden weiterzugeben, die zu einem Treffen des Rates für Menschenrechte eingeladen waren. So wurden diese den Repressalien eines Regimes ausgesetzt, gegen das sie als Zeugen gehört werden sollten. James Wasserstrom fand Belege, dass UN-Angehörige bei der Auftragsvergabe im Kosovo sogenannte „Kickback“-Zahlungen erhielten, weniger fein auch „Schmiergeldzahlungen“ genannt.
Die Dokumentation zeigt einen Machtapparat, der zumindest teilweise von toxischen Arbeitsverhältnissen durchzogen ist und in dem sich Einzelne über Recht und Menschenwürde hinwegsetzen, getragen von einer Kultur des Wegsehens und des Unter-den-Tisch-Kehrens.