"Hawaiis versteckte Paradiese" unternimmt eine Reise in unterschiedliche Regionen des pazifischen Inselreiches - von den sattgrünen Schluchten auf Kauai zu den mächtigen Vulkanen auf Big Island bis hin zu kristallklaren Küstengewässern auf Oahu.
Bedrohte Pflanzenwelt
Hawaiis Pflanzenwelt ist einmalig. Nirgendwo sonst herrscht eine so große Vielfalt. Aber das Paradies ist bedroht. Seit der Besiedlung Hawaiis gingen bereits Hunderte einheimische Pflanzenarten verloren.
Der Grund: Hawaii hat ein Insel-Ökosystem. In dieser Isolation haben sich die hawaiianischen Pflanzenarten über Millionen von Jahren entwickelt. Sie haben keinerlei Abwehrmechanismen ausgebildet und sind daher sehr anfällig für eingeschleppte Krankheiten oder invasive Tierarten.
Seit Jahren setzt sich die Biologin Uma Nagendra in den entlegenen Regionen Kauais für die bedrohte Pflanzenwelt ein. Für sie sind Gewächse wie die in der Wildnis bereits ausgestorbene Alula, eine Vulkanpalme, die heimlichen Stars Hawaiis.
Vulkane - die Urkräfte unseres Planeten
Für Patricia Nadeau ist Hawaii ein Traumarbeitsplatz. Die Vulkanologin ist fasziniert von den Feuerbergen auf Big Island, den größten und aktivsten der Erde. Nirgendwo sonst lassen sich die Urkräfte unseres Planeten so gut beobachten wie auf Hawaii.
Aktive Vulkane sind auch immer eine Gefahr: Daher werden sie von Patricia und ihren Kollegen vom US Geological Survey ständig überwacht. Patricias Spezialgebiet ist die Untersuchung von Gasemissionen, die Rückschlüsse auf die Aktivität eines Vulkans ermöglichen. Regelmäßig ist sie am Kilauea-Vulkan im Einsatz, einem Vulkan, der jederzeit wieder ausbrechen kann.
Einsatz für den Vogelschutz
Im Nordwesten der Insel Oahu brüten seit einigen Jahren wieder Albatrosse. Die stattlichen Seevögel kommen zwischen November und Juli in die Brutkolonien an Land, um ihren Nachwuchs aufzuziehen. Die Bodenbrüter hatten ursprünglich keine natürlichen Feinde, sind aber inzwischen leichte Beute für eingeschleppte Räuber wie Ratten oder Mungos.
Aber auch der Klimawandel macht den Vögeln zu schaffen. Durch den Anstieg des Meeresspiegels sind ihre Nester in flacher gelegenen Brutkolonien gefährdet. Dr. Lindsay Young setzt sich seit Jahren für den Schutz der Albatrosse ein. Sie beringt die Küken, identifiziert erwachsene Tiere und hat ein Auge auf die Entwicklung der Population – mit Erfolg.
Paradies für Meeresbewohner
Die Gewässer vor Hawaii sind ein Paradies für große Meeressäuger. Auch für Spinnerdelfine, die tagsüber in großen Gruppen vor den hawaiianischen Küsten auftauchen. Liah McPherson und ihr Kollege Fabien Vivier erforschen die Altersstruktur der Gruppen, die Häufigkeit ihrer Besuche vor Oahu und identifizieren Individuen. Oft verbringen die jungen Wissenschaftler Stunden auf ihrem kleinen Forschungsboot. Mit einem klaren Ziel: Sie wollen so viel wie möglich über die Tiere herausfinden, damit sie besser geschützt werden können.
Hawaiis Küsten sind auch ein Paradies für Surfer aus aller Welt. Es gibt kaum bessere Wellen als auf Hawaii. Einer, der davon etwas versteht, ist Tom Pohaku Stone. Der 71-jährige ehemalige Universitätslehrer ist nicht nur eine lebende Surflegende, sondern hat sich zeitlebens auch auf die Suche begeben nach seinem kulturellen Erbe, seinen polynesischen Wurzeln. Nach dem Vorbild seiner Ahnen fertigt er Surfbretter aus Holz und ist als Botschafter der hawaiianischen Kultur weltweit unterwegs.