Zu Besuch bei Matthias und Dennis Forthaus. Die zwei sind Vater und Sohn und große Modelleisenbahn-Fans. Die Corona-Krise nutzen beide, um ihre große Modeleisenbahn-Anlage zu erweitern. Die Situation sehen sie als Chance, mehr Zeit zusammen zu verbringen. "Wir sind ein eingespieltes Team", sagt der Sohn. Es sei toll, ein gemeinsames Hobby zu haben. Die Krise könne man hier sehr schön ausblenden, ergänzt der Vater.
Neuorientierung und Veränderung
Rosalie Kreuijer ist 45 Jahre alt und lebt in Leipzig. Sie war lange Zeit Stadtführerin: "Die Krise war für mich zuerst einmal richtig Krise für mich persönlich", erzählt sie. Keine Touristen, kein Einkommen. Doch Rosalie Kreuijer, Mutter zweier Kinder, wollte nicht aufgeben und beschloss: Man muss die Krise als Chance sehen. Mitten in der Corona-Krise findet sie einen neuen Job.
Doch der neue Shutdown kommt dazwischen. "Bei mir ist jetzt auch Kurzarbeit." Ihre Kinder können sich gut ablenken durch Musik oder Telefonate mit Freunde. Die Familie bleibt optimistisch. Rosalie Kreuijer ist sicher: Man kann gerade nicht so hohe Ansprüche haben. Alles wird gerade weniger in der Coronazeit. Aber sie hebt sich viele Dinge auf und sagt: "Das holen wir nach."
Selbstfürsorge und Achtsamkeit
Auch Glücksforscher Professor Hannes Zacher sagt, es gab trotz Corona auch Erholungsmomente bei dem Menschen, viele haben im Sommer die Batterien aufladen können, so Zacher, der das Thema "Glück in der Corona-Krise" wissenschaftlich untersucht hat. Der erneute Shutdown trübe jedoch das Wohlbefinden der Menschen: "In den Wintermonaten, seit Oktober, beobachten wir eine gewisse Pandemie-Müdigkeit und auch eine Abnahme im subjektiven Wohlbefinden." Um gut durch die Krise zu kommen, sei die Selbstfürsorge wichtig, das heißt auf sich selber zu achten, gesund zu essen, genug Bewegung und Schlaf.
Die Corona-Pandemie stürzt viele Menschen in eine tiefe Krise. Gleichzeitig ist sie aber auch eine Chance, die Frage nach einem zufriedenen Leben neu zu beantworten.
Ein Film von Steffi Springer, Ann-Kristin Danzendächer, Gunnar Petrich