„Wenn mein Sohn wirklich rechtsradikal würde, würde ich mehr auf Distanz gehen. Wir würden uns vielleicht nicht mehr so oft sehen.“, sagt Christiane von Gierke, Gründungsmitglied der Grünen, auf die Frage, was passiert, sollte sich ihr Sohn offen radikalisieren.
Der Kampf in dieser Familie steht für den Riss durch Deutschland: Viele von uns leben zunehmend in verschiedenen Welten. Ob Ukrainekrieg, Heizungsstreit oder Mitgefühl für Geflüchtete. Die Meinungen gehen auseinander, die Menschen entzweien sich. Streit wird unversöhnlich. Dabei lebt eine Demokratie auch vom gepflegten Streit. Aber zuhören, sich aushalten, das wird offenbar immer schwerer. Mutter und Sohn leben im Westen der Bundesrepublik, sie Grüne und er AfD – und Vater und Tochter kommen aus dem Osten, er Protestwähler und sie Nichtwählerin: In Zeiten zunehmender Polarisierung sitzen die vier diesmal zusammen auf zwei Sofas, ringen um die richtigen Antworten zu Fragen der Zeit.
Der Film will nicht belehren, lässt Menschen reden und führt die Pole der Gesellschaft zusammen. Die beiden Generationenpärchen wurden im ersten Teil der „Streitrepublik“ einzeln vorgestellt und befragt. Nun treffen sie im zweiten Teil aufeinander, und es entsteht ein weiterer spannender Austausch.