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Die Azoren

Inselparadies im Atlantik

Im Vordergrund sieht man einen bewaldeten Bergrücken. Dahinter ragt der Vulkan Ponta do Pico  ins Bild.

Mitten im Atlantik liegt dieser Außenposten Portugals. Die immergrünen Azoren locken zunehmend Besucher an, und manche bleiben für immer.

Datum:
10.06.2019
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar
Drei Forscher in einem U-Boot. Sie schauen durch ein Fenster ins Meer.
Kirsten und Joachim Jakobsen erkunden seit vielen Jahren die Unterwasserwelt der Azoren im selbstgebauten U-Boot. In Begleitung der Meeresbiologin Marina Carreiro (M.) machen sie sich auf die Suche nach einer Korallenart, die auf einem U-Boot-Wrack aus dem Zweiten Weltkrieg siedelt.
Quelle: ZDF/Kirsten und Joachim Jakobsen

Das deutsche Forscherpaar Kirsten und Joachim Jakobsen, die mit ihrem selbst gebauten U-Boot die Unterwasserwelt der Azoren ergründen, hat sich hier ein neues Leben aufgebaut. Die abgeschiedene Lage der Azoren ist perfekt, um das noch weitgehend intakte Ökosystem der Tiefsee dieser Region zu erforschen - und dabei sogar auf historische Relikte zu stoßen. In 870 Metern Tiefe entdeckten die Jakobsens das Wrack eines deutschen U-Bootes, das im Zweiten Weltkrieg von einem britischen Zerstörer versenkt worden war. Heute ist es die Heimat von Tiefseekorallen. Die Jakobsens tauchen gemeinsam mit der Meeresbiologin Marina Carreiro von der Universität der Azoren dorthin, um eine Koralle für wichtige Forschungsarbeiten zu entnehmen. Denn es ist außergewöhnlich, diese Nesseltiere in dieser Tiefe anzutreffen.

Mildes Klima sorgt für Artenreichtum

Überhaupt gelten die Landschaft und das Meer rund um die Azoren noch immer als wahres Paradies für Flora und Fauna. Ihr mildes Klima und die abgeschiedene Lage machen die neun Inseln zu Hotspots des Artenreichtums. Rund 500 Fischarten sind vor den Küsten heimisch. Dazu kommen über 30 Walarten, die regelmäßig hier vorbeikommen, um sich satt zu fressen. Und im Sommer sind die steilen Küsten Kinderstube der Sepiasturmtaucher. 80 Prozent des weltweiten Bestandes fliegen Jahr für Jahr hierher, um sich fortzupflanzen und ihre Jungen großzuziehen.

Die frostfreien Winter und warmen, aber nicht zu heißen Sommer ermöglichen sogar den Anbau von Tee. Dieses spezielle Klima macht São Miguel, die größte der Azoreninseln, zu einem der ganz wenigen Plätze in Europa, an denen der Anbau von Tee möglich ist. Diese Pflanzen sind nicht die einzigen Einwanderer, die sich auf den Azoren wohlfühlen. Auch die Hortensien, die heute vielerorts das Landschaftsbild prägen, kamen vor gerade mal 150 Jahren aus Asien hierher.

Maßvoller Tourismus ist ein Vorteil

Das berühmte Azorenhoch, das uns in Deutschland angenehme Sonnenstunden beschert, herrscht nicht immer auf den Inseln. Im Gegenteil: Hier kann man gleich mehrere Jahreszeiten an einem Tag erleben. Grund dafür sind die ständig wechselnden Winde, die feuchte Luftmassen vom Meer auf die Inseln transportieren, wo sie sich an den Hängen der Vulkane abregnen.

Die Azoren liegen rund 2.000 Kilometer vor der europäischen Festlandküste. Mit dem Flugzeug sind sie in wenigen Stunden erreichbar - und doch noch immer nicht so überlaufen und zubetoniert wie so manch andere Urlaubsinsel. Ohne Tourismus könnten auch die Bewohner der Azoren wohl kaum wirtschaftlich überleben. Doch fehlen viele Bedingungen, in dieser noch immer sehr ländlich geprägten Landschaft urlaubshungrige Massen unterzubringen - ein Glück für dieses Paradies mitten im Atlantik.

Klippe an Meeresküste
Die Azoren bestehen aus einer Welt, geformt von Feuer und Wasser. Seit Jahrhunderten sind diese Inseln Sehnsuchtsort von Seglern, Abenteurern und Weltenbummlern.
Quelle: ZDF/André Götzmann
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