Die ZDF-Autoren Stephanie Paersch und Stephan Merseburger treffen Mauerpark-Fans aus aller Welt. Erleben das berühmte Outdoor-Karaoke, ziehen über den Flohmarkt, sprechen mit Straßenmusikern und genervten Anwohnern.
„Ich bin eine Rampensau. Und ich weiß, ich bin nicht der Einzige“, sagt Joe Hatchiban. Und das zeigt sich jeden Sonntag im Mauerpark. Dann steigt hier eine Karaoke-Party unter freiem Himmel. Hatchiban, gebürtiger Ire, ist der Veranstalter der kostenfreien Party. Jeder der Lust hat zu Singen, kann mitmachen. Vier Stunden lang feuern dann Berliner und Touristen die Sänger an. „Der Mauerpark ist nicht wie viele andere Parks“, sagt der Wahlberliner. „Die Tatsache, dass es ein Niemandsland war, ist noch irgendwie so in der Luft. Es ist da für alle und gehört keinem.“
Auf dem Flohmarkt nebenan beginnt der Trubel schon um 6 Uhr morgens. Vier Stunden lang wird aufgebaut. Marktleiter Peter Hartwig ist dann im Dauerstress. Mit seiner Hilfe wurde der Flohmarkt umgestaltet. Breite Gänge, Asphalt statt Schotterweg, Ordnung statt Chaos. Und vor allem mehr Sicherheit. „Das ist ne Großveranstaltung, weil wir haben hier über 40.000 Besucher im Schnitt“.
Je schöner das Wetter, desto voller wird es im Mauerpark. Straßenmusiker, DJs, Trommelgruppen treten dann hier auf.
Abdullah Haschemzada und seine Familie dagegen sind genervt von der lauten Musik und den Touristenmassen. Seit 17 Jahren lebt der Bauingenieur mit seiner Frau und seinen drei Kindern direkt am Park. Umziehen kommt nicht in Frage. „In der angespannten Wohnsituation in Berlin finden wir als normale Durchschnittsfamilie nicht so einfach bezahlbaren Wohnraum.“
Jens Lange soll im Mauerpark für Ordnung sorgen. Seit Anfang Juni ist er im Einsatz als Parkdienst-Leiter: die Parkregeln durchsetzen im Auftrag der Behörden. Jeden Sonntag geht er mit seinem Team im Mauerpark auf Streife. Veränderung liegt in der Luft im Mauerpark.