Hier gibt es nicht nur eine dynamische Kultur- und Wissenschaftsszene, sondern auch innovative startups. Wir treffen Chemnitzer, für die ihre Stadt mehr ausmacht, als die rechtsextremen Proteste des Sommers und die jüngsten Vorkommnisse im Stadion des Chemnitzer FC.
Nach Dresden und Leipzig ist Chemnitz mit 247.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Sachsens. Obwohl als Arbeiter- und Industrie bekannt, spielen Kunst und Kultur eine große Rolle. Schon früh leistete sich die Stadt eine eigene Kunstsammlung. Die klassische Musik ist in der Oper zuhause. Und es gibt eine wachsende junge Szene. Die Band „Blond“ will mit ihrer Musik die Republik zu erobern. Dabei geht es um Spaß, nicht um Politik wie bei der bekanntesten Chemnitzer Band „Kraftklub“. Auch andere junge Kreative wählen bewusst diese Stadt als Standort, weil die Mieten noch erschwinglich sind und die Neugier auf Neues groß.
Das gilt auch für viele Startups im Bereich Technologie. Chemnitz gilt als Wiege des deutschen Maschinenbaus und bringt auch heute noch viele Innovationen, zum Beispiel im Fahrzeugbau, hervor.
Zuletzt hat der Ruf der Stadt gelitten, nachdem im Sommer 2018 ein Deutscher bei einer Messerstecherei mit Asylbewerbern ums Leben kam. Es folgten Demonstrationen rechtspopulistischer und zum Teil rechtsextremer Kräfte, die zum Teil von Ausschreitungen und Gewalt begleitet waren. Viele Chemnitzer teilen die Empörung über die Tat, sehen sich aber auch zu Unrecht unter Generalverdacht gestellt.
Der Film portraitiert eine Stadt, die mehr will und hart an ihrem ramponierten Image arbeitet.