Britta Hilpert reist durch den West-Balkan und begegnet Menschen, die Zukunft gestalten und Vergangenheit bewältigen. Sie entdeckt verborgene Schönheiten und heimliche Helden und erlebt eine Region, die sich neu erfindet, auch mit Blick auf Europa, Russland und China.
Es ist eine Reise voller Entdeckungen: Sie beginnt in Slowenien, dem Tor zum Balkan - 300 Kilometer unübertroffene Vielfalt, so sieht es einer der bekanntesten Fotografen des Landes, Samo Rovan. Der Kroate Mate Rimac hat als Kriegsflüchtling im Ausland gelebt – heute ist er das Wunderkind der Autoindustrie und baut das wohl schnellste E-Auto der Welt. In Kroatien entsteht auch eine der größten Brücken Europas: Die EU gibt das Geld, China baut.
In Bosnien-Herzegowina sind die Narben des Krieges noch sehr sichtbar. Hier treffen wir ungewöhnliche und mutige Menschen, die, jeder auf seine Art, zeigen, dass Religion nicht spalten muss, sondern auch verbinden kann. Das legendäre Improvisationstalent des Balkans erleben wir in Serbien in einem Haus inmitten des Grenzflusses Drina, und im Paprika-Dorf Leskovac erleben wir, dass man auch in der serbischen Provinz ganz konkrete Wünsche an Europa hat. Hier wächst eine Paprikasorte, die das serbische Ajvar angeblich besonders macht, den „Kaviar des Balkans“.
Im Kosovo gibt eine sportliche junge Frau einer ganzen Nation Hoffnung – besonders den Mädchen im Land. Und in Montenegro bauen sich Reiche aus Russland und Saudi-Arabien ein Ghetto, während ein montenegrinischer Schiffsbauer eine Tradition erhalten kann, dank dieser neuen Verbindungen in die ganze Welt. Trotz Corona-Krise ist es gelungen, den Menschen nahe zu kommen. Und wir erleben dabei einen Balkan, der alles ist: bunt und wild, fröhlich und traurig, unberechenbar, neu und traditionell. Nur eines nicht: langweilig.