DAVA trat bei der Europawahl an, auch bei der nächsten Bundestagswahl will sie kandidieren. Von Anfang an steht der Verdacht im Raum, dass es enge Verbindungen und Einflussnahme aus Ankara geben soll.
Für den türkischen Präsidenten Erdoğan seien die sogenannten Deutschtürken eine wichtige Machtbasis, sagen Experten. Will er über sie Einfluss nehmen auf die deutsche Politik?
DAVA sei ein Baustein des Anliegens von Ankara. Davon ist Cem Özdemir überzeugt. Er ist Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft und Kind türkischer Eltern. Er verfolgt seit Langem kritisch die Politik der Türkei in Deutschland.
Özdemir sagt, es gebe schon lange Versuche, auf die in Deutschland lebenden Türken Einfluss zu nehmen. Dies geschehe mal über die in Deutschland tätigen türkischen Religionsbehörden, dann gebe es Fälle, da würden Türken in Deutschland "ausspioniert", oder Türken würden "denunziert". Dazu nutze die Türkei unter anderem "türkischstämmige Medien", die unter der Kontrolle der türkischen Regierung stünden. Das Ziel dahinter sei immer das gleiche, sagt Cem Özdemir: "Man versucht, Deutschtürken hier als verlängerten Arm zu betrachten, um die Anliegen der Regierung in Ankara durchzusetzen."
Schon seit Langem nutzt Erdoğan deshalb die Beziehungen zu Deutschland, um seine Position auf internationaler Ebene zu stärken. Aufgrund der wirtschaftlichen Beziehungen, der großen türkischen Diaspora und der Flüchtlingspolitik spielt Deutschland eine strategisch wichtige Rolle für die Türkei.
Und nach Überzeugung von Insidern gebe es sehr konkrete Anhaltspunkte dafür, dass der türkische Ministerpräsident Erdoğan versucht, seinen Einfluss auf die deutsche Politik weiter auszudehnen.
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