Das Land an der Westküste Südamerikas ist ein Traumziel für abenteuerlustige Touristen und lockt schon seit Jahrhunderten Menschen aus aller Welt, die zwischen Anden und Amazonas ihr Glück suchen. Auch einige Deutsche wagen den Neuanfang.
Eine von ihnen ist Antonia Schwoche. Die Hamburgerin kehrte ihrer regnerischen Heimat den Rücken, um mit ihrem peruanischen Freund in Arequipa eine Rösterei mit Kaffeehaus aufzubauen. "Obwohl es in Peru sehr guten Kaffee gibt, ist das Wissen darüber, wie er richtig geröstet wird, nicht sehr verbreitet", erzählt die junge Frau, die anfangs viel Skepsis erlebte. Inzwischen ist die "Tostaduría" im Zentrum der Stadt mit den prächtigen weißen Häusern aus der Kolonialzeit eine echte Institution, und Antonia kann sich nicht mehr vorstellen, je nach Hamburg zurückzukehren. "Nur an Weihnachten vermisse ich Deutschland", gesteht sie, "aber den Rest des Jahres genieße ich die angenehmen Temperaturen und die Sonne, die hier jeden Tag scheint."
Jonas Hoffmann wollte in Peru eigentlich nur Spanisch lernen. Doch kaum in Cusco angekommen, lernte er seine Frau kennen. Er verliebte sich – in sie und in ihre Heimat – und zog von Bonn in die peruanische Andenstadt unweit des Machu Picchu. Jonas schwärmt für die beeindruckende Architektur, einen Mix aus Ruinen der Inkazeit und herrschaftlichen Bauten aus der spanischen Kolonialepoche. Auch die Natur dort sei unvergleichlich: "In Peru findet man Küste, Dschungel und natürlich die Anden. Egal wo man gerade ist, man muss nicht weit fahren, um spektakuläre Landschaften zu entdecken." Seine Begeisterung für Land und Leute teilt Jonas als Guide mit Reisenden aus aller Welt. "Die Menschen hier sind sehr offen", findet Jonas. "Ich mag es, dass sie hier lockerer drauf sind und sich weniger Gedanken über das Morgen machen."
Auch Hauxita Jergeschew ist völlig eingetaucht in Kultur und Lebensart des Landes. Die junge Anthropologie-Studentin lebt bei einer Quechua-Gemeinschaft, abgeschieden auf mehreren Tausend Höhenmetern in den Anden, und recherchiert dort für eine Forschungsarbeit. Außerdem reist sie regelmäßig ganz allein durch einsame Dschungelgebiete. Die junge Frau, die zuletzt in Berlin lebte, sucht diese Abgeschiedenheit ganz bewusst. "Durch meine Zeit in den Anden und am Amazonas kann ich mich selbst besser verstehen", meint sie. Ihr großer Traum ist es, ein Stück Land im Dschungel zu erwerben und dort zu bleiben.