Alles fängt harmlos an mit einer Zufallsbekanntschaft. Vor 10 Jahren ziehen Ramona und ihr Ehemann von Berlin ins ländliche Brandenburg. Sie ist Tierpsychologin und leitet eine Hundeschule. Für den Hof brauchen sie Strohballen. Beim benachbarten Bauer werden sie fündig. Ein netter, hilfsbereiter und höflicher Mann, so beschreibt ihn Ramona. Nach dem Kauf werden sie ihn nicht mehr los. Anfänglich hängen Pralinen am Zaun, dann tote Tiere. Er habe sich in sie verliebt und wolle sich sogar scheiden lassen - dieses Geständnis trifft Ramona unvorbereitet und sie macht ihm klar, dass sie nichts mit ihm zu tun haben möchte.
Er schreckt vor nichts zurück
Sein Verhalten wird daraufhin rauer und aggressiver. Er schreckt vor nichts zurück, um ihr das Leben zur Hölle zu machen: Er ruft sie an, bombardiert sie mit Nachrichten, beobachtet sie heimlich und stellt ihr nach. Es kommt sogar mehrfach zu Gewaltandrohungen und Einschüchterungen – bis die Situation eines Tages so sehr eskaliert, dass der Stalker Ramonas Ehemann angreift und mit einer Schaufel auf ihn einschlägt. “Einen Moment lang habe ich gedacht, mein Mann ist tot!”, erinnert sie sich.
Der Psychoterror belastet Ramona so sehr, dass sie Suizid als einzigen Ausweg sieht. Die einzige Lösung, um diesem Alptraum zu entfliehen. Obwohl sie ihn anzeigt und er verurteilt wird, fühlt sich Ramona nicht sicher. Um ihm zu entkommen, zieht das Ehepaar in ein anderes Bundesland. Hier wollen sie noch einmal ganz neu anfangen. Ramonas größter Wunsch ist es, in Ruhe zu leben. Doch der Weg dahin ist weit. Die Angst, dass der Stalker sie auch an ihrem neuen Wohnort finden wird, ist immer da.