Manuela ist im Hamburger Problemviertel Steilshoop aufgewachsen. Die junge Mutter will nicht tatenlos dabei zusehen, wie ihr Kiez immer mehr verkommt. Kinder und Jugendliche sollen die gleichen Chancen bekommen wie ihre Altersgenossen aus anderen Stadtvierteln.
Manuela lebt mit ihrer kleinen Tochter Eva-Nirah im Hamburger Stadtteil Steilshoop. Die 23-Jährige mit ghanaischen Wurzeln ist selbst in dem berüchtigten Hamburger Stadtteil aufgewachsen – zusammen mit ihren sechs Geschwistern.
Manuela musste sich vieles hart erkämpfen. Und trotzdem denkt sie gerne an ihre eigene Kindheit in Steilshoop zurück: "Hier hatte ich halt gar kein Problem, weder mit Rassismus, noch dass meine Eltern nicht so viel Geld hatten oder dass ich anders aussehe oder anders bin."
Ihr selbst eröffnet sich im "Haus der Jugend – Steilshoop" als Kind eine neue Welt. Sie besucht zusammen mit den Betreuern Musicals und Theaterstücke, nimmt an einem Austauschprogramm mit Südkorea teil, lernt reiten, segeln und tanzen. Heute arbeitet sie selbst im Haus der Jugend und leitet dort unter anderem eine Tanzgruppe. "Das ist voll schön, wenn man an einem Ort aufgewachsen ist und dann selber das, was man von denen bekommen hat, den Kindern weitergeben kann."
Mit der Pubertät kommen Selbstzweifel und Identitätskrisen. "Wenn man in Steilshoop wohnt, wird man oft und sehr schnell abgestempelt." Solche Gefühlslagen sollen den Kindern und Jugendlichen im Viertel erspart bleiben. "Ich kämpfe hier im Viertel dafür, dass die Jugendlichen und Kinder ein starkes Selbstwertgefühl entwickeln und wissen, sie sind wunderbar, die sind toll und sie können alles erreichen, was sie möchten."
Die zweijährige Eva-Nirah ist Manuelas Ein und Alles. Für sie will Manuela eine Umgebung schaffen, in der ihre Tochter glücklich aufwachsen kann. Auch deshalb hat sie ein Studium der Sozialen Arbeit begonnen. Die engagierte junge Frau weiß genau, was sie in ihrem Viertel verändern möchte: "Ich möchte, dass jedes Kind und jeder Jugendliche die Chance hat, sich frei zu entfalten, ohne diskriminiert zu werden, nur weil man aus Steilshoop kommt.”