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Keime: Der unsichtbare Feind

Ein Leben mit dem mulitresistenten Erreger

Jedes Jahr erkranken laut Robert-Koch-Institut in Europa circa 670.000 Menschen an Infektionen durch multiresistente Erreger. In Deutschland sind es rund 54.500 pro Jahr.

Videolänge:
28 min
Datum:
10.01.2020
:
UT - AD
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 26.11.2024

37 Grad begleitet zwei Frauen, die das gleiche Leid teilen: eine langjährige, chronische Infektion, die ihr Leben bestimmt. Bei Manuela K. zerbricht darüber ihre Familie. Irmtraut G. hofft, mit einer Phagen-Therapie ihr langes Leiden in den Griff zu bekommen.

Soziale Isolation und Depression

Manuela K. ist Anfang 50. Sie war 24, als das Unglück begann. Zunächst wurde Manuela am Knöchel operiert, zur Stabilisierung setzten die Ärzte ihr eine kleine Metallplatte ein, ein Routine-Eingriff. Fünf Wochen nach der Operation geht die Wunde auf. Abszesse, Eiter, Entzündungen. Die Operationswunde bricht immer wieder auf. Manuela verbringt mit ihren Kindern mehr Zeit in der Ambulanz als auf dem Kinderspielplatz.

Um finanziell über die Runden zu kommen, geht sie putzen. Einer festen Arbeit kann die gelernte Kauffrau nicht nachgehen, da sie immer wieder zu erneuten Eingriffen ins Krankenhaus muss. Dieser Zustand belastet zunehmend ihre Ehe. Ihr Mann verlässt sie. Die Jahre danach sind ein ständiges Auf und Ab von vermeintlich gesunden Phasen und neuen Infektionen. Darunter leidet die Beziehung zu ihren Kindern, Freunde wenden sich ab aus Angst vor Ansteckung. Manuela wird depressiv.

Endlich wird im Nachgang zu einer OP festgestellt, dass sie MRSA hat, einen multiresistenten Keim. Da hat sie bereits mehr als 200 Eingriffe hinter sich. Heute muss Manuela täglich eine Handvoll Tabletten nehmen und kann nur mit Morphinpflastern leben. Und doch genießt sie jeden guten Tag. Auch wenn sie jetzt "Ruhe vor dem Keim" hat, weiß sie doch, wie schnell sich alles wieder ändern kann.

Letzte Rettung vor der Amputation

Irmtraut G. ist 83 Jahre alt. Seit einer Hüftgelenk-Operation vor wenigen Jahren stellen sich fortwährend Infektionen ein. 2015 musste die Hüftprothese samt Schaft ausgebaut werden. Sieben Monate lag sie im Krankenhaus, bis die Infektion abgeklungen war. Mehrere Operationen folgten. 37 Grad begleitet sie bei einer Operation, die aufgrund einer neuen Infektion notwendig geworden ist.

Derzeit wird sie in der Berliner Charité mit Phagen behandelt. Sie ist erst die 17. Patientin, die seit 2018 Phagen bekommen hat. In Deutschland ist diese Therapie noch nicht allgemein zugelassen. Phagen dürfen zurzeit nur eingesetzt werden, wenn es keine alternativen Antibiotika mehr gibt und wenn eine Amputation droht.

37 Grad-Autorin über ihren Film

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