Es sind Menschen, die oft bis zur Erschöpfung arbeiten und ihren Job mit großem Engagement ausüben. Aber keiner der drei Protagonisten hat mehr als 1.300 Euro netto im Monat zur Verfügung. Knochenjob oder Traumberuf?
Im Supermarkt
Der 20-jährige Miguel arbeitet in einem Supermarkt in Leipzig. Ein paar Tausend Artikel zieht er jeden Tag über den Scanner. Die Kunden machen ihm sein Leben als Kassierer nicht immer leicht. Viele hat er schon beim Klauen erwischt, für andere ist er der Blitzableiter, wenn sie schlecht gelaunt sind. Er studiert Beziehungsdramen, die sich an der Kasse abspielen, ärgert sich über Betrunkene, die ihm seinen Job erschweren, und weiß nicht, wie lange er das überhaupt durchhält.
In der Bäckerei
Sonja ist 46 und seit 30 Jahren Bäckereifachverkäuferin. Mittlerweile ist sie Filialleiterin in Wiesbaden. Der Wecker klingelt jeden Morgen um 3.45 Uhr, und um 6.00 Uhr öffnet sie den Laden. Auch Sonja hat täglich mit ungeduldigen und unfreundlichen Kunden zu tun. Aber es gibt auch die Stammkunden, die sie schätzen und über deren Kommen sie sich freut. Die Arbeit ist mit den Jahren anstrengender geworden. Vor einem Jahr ist sie zum ersten Mal zusammengebrochen. Die Belastung war für die alleinerziehende Mutter einfach zu groß.
Im Modehaus
Katharina (22) arbeitet in einem Modehaus in Fulda. Sie verkauft Mode nur für Frauen und hat vor einem halben Jahr ihre Ausbildung abgeschlossen. Harte Arbeit und bescheidenes Gehalt. Um finanziell über die Runden zu kommen, lebt sie noch bei ihren Eltern. Sie fühlt sich unterbezahlt für die Menge an Arbeit, die sie leistet. Am schlimmsten sind die Tage, an denen die Tische zerwühlt und die Umkleidekabinen vollgestopft mit anprobierten Kleidungsstücken zurückgelassen werden und niemand Wert auf Katharinas Beratung legt. Trotzdem verkauft sie Mode aus Leidenschaft. Der Servicegedanke hat sie schon immer fasziniert und begeistert, auch wenn das Verhalten manch einer Kundin hin und wieder zu einer echten Herausforderung werden kann.