Christian wurde christlich erzogen, seine Eltern sind religiös. Trotzdem glaubt er seit zwei Jahren an keinen Gott mehr. Die Kirche ist ihm nicht fremd, er fühlt sich dort so wohl wie seine Freunde und Bandkollegen. Mit ihnen fährt er nach Lissabon.
Nach einer coronabedingten Pause ist es nun so weit: Anfang August 2023 feiern mehr als eine Million Christinnen und Christen in Lissabon ihren Glauben beim Weltjugendtag. Eine Woche lang beten, singen und feiern Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 35 gemeinsam.
Das Highlight: Papst Franziskus kommt auch nach Lissabon zum Weltjugendtag. Vor Ort ermutigt er die jungen Menschen zum Einsatz für eine bessere Welt. Es seien die jungen Leute, die die Welt veränderten und die für Gerechtigkeit und Frieden kämpften. "Die Kirche und die Welt brauchen euch junge Menschen, so wie die Erde den Regen", sagte er.
Christian fährt mit seinen Freunden zum Weltjugendtag. Sie sind gläubig – er nicht. Für ihn macht das allerdings keinen Unterschied. Für ihn steht nicht der Glaube im Vordergrund: "Ich gehe trotz dessen, dass ich nicht glaube, zum Weltjugendtag, weil ich den Weltjugendtag weniger als eine spirituelle Veranstaltung, sondern einfach als eine völkerverbindende Veranstaltung begreife."
Die Tage in Lissabon verlangen Christian allerdings auch einiges ab. Fast jeden Tag tritt er mit seiner Band The B7ys im Deutschen Pilgerzentrum in Lissabon auf. Die Jungs aus Magdeburg spielen das erste Mal vor internationalem Publikum. Am Ende der Veranstaltung steht für Christian fest: Er fährt zwar als Atheist wieder nach Hause, hat sich aber mit den unterschiedlichsten Menschen über Glauben ausgetauscht.