"Warum glaubst du?" befasst sich mit existenziellen Lebensfragen junger Menschen. Auf ihrer Entdeckungsreise geht Saadet der Frage nach, ob Religion heute noch etwas zu melden hat und warum junge Leute an ihrem Glauben festhalten und danach leben.
Wie mit Schuld umgehen?
Enes ist muslimischer Gefängnisseelsorger. Im Gespräch mit den Inhaftierten zeigt er Wege seiner Religion auf, mit Schuld umzugehen. Aber kann man jeden Fehler – egal wie schwer die Schuld wiegt – wieder gut machen? Und warum brauchen wir überhaupt das Gefühl, dass die Schuld irgendwann aufgehoben und überwunden ist? Saadet begleitet Enes in die Justizvollzugsanstalt und darf bei seinen Seelsorgegesprächen mit Inhaftierten dabei sein.
Sind da noch Dinge offen?
Georgiy ist bekennender Jude. Er nimmt sich die Freiheit, seine Religion zu hinterfragen und für sich anzupassen. An Jom Kippur, dem Fest der Versöhnung und wichtigstem jüdischen Feiertag, verlässt er seine Wohnung nicht. Mithilfe alter Fotos auf dem Handy lässt er das letzte Jahr Revue passieren. Sind da noch Dinge offen? Muss er sich für etwas entschuldigen?
Im vergangenen Jahr ist eine gute Freundschaft zu Ende gegangen. Da musste Georgiy verzeihen und loslassen. Davor hat er eine Beziehung unschön beendet und möchte seine Ex-Freundin um Verzeihung bitten. Saadet fragt Georgiy, wie ihm der jüdische Feiertag hilft, einmal im Jahr reinen Tisch zu machen.
Es zählen die Taten
Als andere konfirmiert wurden, hat sich Holly bewusst für den Buddhismus entschieden. Sie engagiert sich im Tibet-Zentrum Hannover, unterstützt dort das Homeless-Care-Projekt. Mehr als hundert Menschen ohne Obdach oder in Armut versorgen sie dort mit gesunden Mahlzeiten. Es zählen die Taten. Jeden Tag hat ein Buddhist die Möglichkeit, durch sein Tun sein Karma-Konto aufzubessern. Saadet will wissen: Wie genau funktioniert das mit dem Karma-Konto? Kann man einfach Gutes tun, nachdem man Mist gebaut hat und wird so seine Schuld wieder los?