37°-Leben begegnet einer Familie, die sich für das Co-Parenting entschieden hat, und einem Mann, der ein spätes Outing hatte. Inzwischen lebt er gemeinsam mit seinem neuen Partner auf einem Bauernhof.
Aus Freunden wird eine Familie
Mit Anfang 30 studiert Alixa in Berlin. In den Ferien trifft sie ihren guten Freund Thomas, mit dem sie früher Theater gespielt hat, in einem Eiscafé in Oberammergau. Er erzählt ihr, dass sein Ehemann Sven und er eine Familie gründen wollen, sich verschiedene Optionen überlegen und sich sogar auf einer Plattform für Co-Parenting angemeldet haben.
Auch Alixa wollte schon immer Kinder, doch sie hatte bisher "nicht den richtigen Partner dafür gefunden“. Fix kommt den beiden eine Idee: warum nicht zu dritt eine Familie gründen? Zwei Jahre, viele Gespräche und eine Rechtsberatung später setzen sie den Plan um. Alixa zieht von Berlin nach Augsburg, durch einen glücklichen Zufall in die Wohnung neben Sven und Thomas.
Alles ist möglich
Helene wird an Heiligabend 2021 geboren; ihre beiden Väter sind vom ersten Moment an dabei. Heute leben sie diesen ganz besonderen Familienalltag und finden, dass das eine gute Entscheidung war. Jeden Sonntag sprechen sie den Familienkalender ab. Girls Night für Alixa, Fitnessstudio für Sven oder Drinks mit Kollegen für Thomas? "Alles möglich, denn wir sind ja zu dritt!“, sagen sie stolz.
Nach außen sah alles perfekt aus
Marian (44, Musiklehrer) und Matthias (31, Pfleger) aus der Nähe von Weimar. Marian und seine heutige Ex-Frau verliebten sich im Musikstudium und gründeten früh eine Familie. "Ich habe schon damals gemerkt, dass ich irgendwie anders ticke, konnte es aber nicht einordnen“, sagt Marian.
2012 trennt sich seine Frau von ihm. Marians Outing ist ein längerer Prozess. 2014 lernt er seinen heutigen Partner Matthias im Internet kennen, sie führen lange eine Fernbeziehung. Seit fünf Jahren leben Marian und Matthias auf einem Bauernhof – damit haben sie sich einen Traum verwirklicht. Marians jüngerer Sohn lebt zwei Wochen im Monat bei ihnen.