Die 21-Jährige studiert Geowissenschaften und will die Hintergründe der Flutkatastrophe besser verstehen. Im Ahrtal kamen 134 Menschen ums Leben, allein in Bad Neuenahr-Ahrweiler 69. Das Trauma der Flutnacht und der Zeit danach sitzt bis heute tief bei allen Betroffenen.
Wiedertreffen nach einem Jahr
"37°Leben" hat Menschen der Pfarrei Bad Neuenahr-Ahrweiler begleitet: Pfarrsekretärin Renate Steffes, Studentin Mara Hermes und die beiden Priester Jörg Meyrer und Heiko Marquardsen. Sie erzählen, wie ihr Leben ein Jahr nach der Flut aussieht. Dabei geht es um existenzielle Fragen, die eigene psychische Verfassung, ihren christlichen Glauben und die Situation in der Pfarrgemeinde.
Welche Pläne gibt es?
22 Gebäude, darunter drei große Kirchen, wurden schwer beschädigt. Wie kann die Gemeinde Kirche aktuell gestalten, welche Pläne gibt es? "Was den Aufbau angeht, haben wir ganz bewusst versucht, die Menschen mit einzubeziehen in einer Online-Befragung, in einer Zukunftswerkstatt, die wir jetzt auswerten. Und daraus wird es Entscheidungen geben, wie wir wieder in unseren Gebäuden weitermachen", sagt Pfarrer Jörg Meyrer. Ein neues Kirchenprojekt ist das Familiencafé für junge Familien, die sonst keinen Platz mehr haben, um sich zu treffen. Oder Urban Gardening rund um eine Kirche der Gemeinde: Es soll ein offener Ort werden, wo Menschen hinkommen und das Gelände selbständig für sich nutzen können. Sich begegnen zwischen Gemüseanbau und Blumenbeet – Kirche on Location. Pastor Heiko Marquardsen sagt: "Ich träume persönlich davon, dass es da so etwas wie Hühner oder Esel oder Alpakas gibt."
Gottesdienst am Sonntag
Die "37°Leben"-Reportage wird vor dem katholischen Gottesdienst am selben Tag ausgestrahlt. Der Gottesdienst mit Pfarrer Jörg Meyrer wird live aus der St. Laurentius-Kirche in Bad Neuenahr-Ahrweiler übertragen.