Wir wagen ein Sozialexperiment: Ein Jude, ein Muslim, eine Katholikin, eine Hinduistin, ein Buddhist und eine Nichtgläubige sechs Tage lang zusammen unter einem Dach – kann das gelingen?
Tag 3 in der WG
Ogottogott, was schallt am frühen Morgen so laut durch die WG? Es ist die deutsche Nationalhymne. Während sich die einen schon neugierig in der Küche versammeln, schaltet einer auf Durchzug: Dharmasara, denn schließlich ist er gerade tief in einer Meditation, die er seelenruhig beendet, bevor er mit den anderen das Thema des Tages lüftet: Wie viel Alman steckt in dir? Ist Deutschland den Protagonist*innen Heimat? Wie empfinden sie das Erstarken der AfD, wie gehen sie mit Hate von Links und Rechts um?
Bedeutsame Gespräche
Beim Besuch am Berliner Bebelplatz diskutieren sie insbesondere über Islamophobie und Antisemitismus. Omar fühlt sich missverstanden, mag es nicht, wenn man von der einen "muslimischen Community" spricht, denn die gibt es in seinen Augen nicht. Das Gespräch streift den Nahostkonflikt, oder wie Lars sagt: den rosa Elefanten im Raum – ein Thema, das den Protagonist*innen in den nächsten Tagen noch begegnen wird.
Am Abend dann: das zweite Vorrundenspiel der deutschen Fußballnationalmannschaft. Gegrillt wird im Schrebergarten von Dharmasaras Eltern, einem typisch ostdeutschen Wohlfühlort. Die Stimmung ist hervorragend, nur Omar ist ungewöhnlich still. In Gedanken ist er noch bei den Gesprächen des Tages.