Kaum ein Wirtschaftszweig wächst so stark wie der Tourismus und das hat unangenehme Folgen für Natur und Umwelt. Eine aktuelle Studie hat ergeben, dass der Fremdenverkehr verantwortlich ist für acht Prozent des weltweiten CO2 Ausstoßes. Ein Forscherteam aus Australien, Taiwan und Indonesien hat dabei erstmals, neben An- und Abreise und Hotels, auch die Auswirkungen von Nahrungsmitteln in ihre Berechnungen miteinbezogen. Zeit Online schaut sich die Studie genauer an.
Über 70 Millionen Reisen haben allein die Deutschen im Jahr 2017 gemacht. Der weltweite Massentourismus führt zu überfüllten Städten und Stränden, er verdrängt Einheimische, sorgt für steigende Mieten und schlechte Luft. Eine ZDF-Reporterin hat in der Reportage „Somme, Sonne, Urlaubsglück?“ Orte wie Barcelona, Capri und Maya Bay in Thailand besucht, die mit genau diesen Problemen zu kämpfen haben.
Amsterdam ist ein Extremfall: Die niederländische Stadt platzt dank der vielen Touristen aus allen Nähten. Von elf Millionen Besuchern im Jahr 2005 stieg die Zahl auf 18 Millionen bis 2016. Die Einwohner der Stadt haben langsam die Schnauze voll, berichtet die Süddeutsche Zeitung: Manche Anwohner kämen kaum noch aus ihren Häusern wegen der vorbeiströmenden Massen. Das Stadtmarketing in Amsterdam versucht derzeit den überfüllten Plätzen in ihrer Stadt etwas entgegen zu setzen – wie erfolgreich das Ganze funktioniert wird sich zeigen.
AirBnB ist eine Online Plattform auf der man seine Wohnung oder einzelne Zimmer (unter-)vermieten kann. Die ZDF-Verbrauchersendung WISO hat sich das Geschäftsmodell von Airbnb genauer angeschaut. Sie berichten von den Problemen, die der Gedanke der „Sharing Economy“ mit sich bringt. In Mallorca sind Plattformen wie Airbnb und der Massentourismus dafür verantwortlich, dass in den vergangenen fünf Jahren die Mietpreise in Palma um etwa 40 Prozent stiegen, schreibt die Tageszeitung taz. Mittlerweile liegt der Quadratmeterpreis bei rund 11 Euro und ist damit zu hoch für die meisten spanischen Löhne. Palmas Bürgermeister hat nun beschlossen, die Vermietung von Ferienwohnungen im Stadtgebiet zu untersagen.
Wie können wir bewusster reisen? Darüber hat der Autor von sueddeutsche.de mit einem Tourismus-Professor gesprochen. Harald Zeiss rät unter anderem: „Nachhaltiger wäre, bei kurzen Distanzen Bahn zu fahren und bei längeren Strecken nicht nur die CO₂-Emissionen etwa bei atmosfair zu kompensieren, sondern auch länger vor Ort zu bleiben - und währenddessen mehr Geld am Ziel zu lassen sowie Land und Leute kennenzulernen.“ Dafür müsse man allerdings gegen den Trend Urlaub machen und zwar lieber einmal länger im Jahr statt mehrmals kurz zu verreisen.