Schildkröten, deren Panzer in Kunststoff eingeklemmt sind, oder Wale, deren Mageninhalt fast nur noch aus Plastik besteht: Die Ursache liegt in unserem verschwenderischen Umgang mit Kunststoffen. Deshalb sollen Plastiktüten in Deutschland verboten werden. Ein entsprechendes Gesetz hat Umweltschutzministerin Svenja Schulze (SPD) nun auf den Weg gebracht. Wir sind Europameister in Sachen Müll. 2016 hat jeder Deutsche unglaubliche 220,5 Kilo Verpackungsmüll erzeugt. Das Umweltbundesamt gibt einen detaillierten Überblick über Aufkommen und Verwertung von Verpackungsabfällen in Deutschland.
In Umfragen geben sich die Deutschen dagegen deutlich umweltfreundlicher. Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat 1000 Bundesbürger befragt, wie sie zu Verboten von Einwegplastikartikeln wie etwa Plastikstrohhalmen, Wattestäbchen und Einwegbesteck stehen. Das Ergebnis überrascht: Die Mehrheit findet, es soll weitere Verbote geben. Welche Maßnahmen sich die Deutschen vorstellen könnten und ob Junge und Alte unterschiedlich über das Thema Plastik denken, kann man auf der Seite des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland nachlesen.
Auch die Industrie hat verstanden, dass der Umweltschutzgedanke die Kaufentscheidung immer mehr beeinflusst. Entsprechend sind Begriffe wie „umweltschonend“ oder „klimaneutral“ mittlerweile auf vielen Produkten zu finden. Welche Tricks die Firmen dabei anwenden, zeigt die Verbraucherzentrale NRW.
Auch beim Thema Plastik ist das so genannte „Greenwashing“ immer beliebter. Um das Gewissen der Verbraucher zu beruhigen, wirbt beispielsweise adidas mit Schuhen, die aus „Ocean Plastic“ hergestellt werden. Ein Schuh, für den Plastik aus dem Ozean verwendet wird? Nicht ganz, wie die Recherchen von Report Mainz – neben anderen Beispielen – zeigen.
„Plastiktüten wurden erfunden, um die Welt zu retten“ – mit dieser überraschenden These beschäftigt sich die BBC. Denn als die Plastiktüte 1959 erfunden wurde, sollte sie verhindern, dass Bäume für die die damals üblichen Papiertüten abgeholzt wurden. Warum Plastik, wenn es richtig verwendet wird, gar nicht so umweltschädlich ist, zeigt das Video.