Derzeit läuft in Berlin die „Grüne Woche“, Deutschlands größte Landwirtschaftsausstellung. Dort wird uns gern das idyllische Bild von grünen, saftigen Wiesen, glücklichen Kühen und einem Bauern, der am Feld selber anpackt, vermittelt. Nur: Was hat das eigentlich mit der Realität zu tun? Wenig, wie Arte weiß: So kommen beispielsweise 90 Prozent der Schweine in Deutschland nicht vom idyllischen Bauernhof, sondern aus industriellen Mastfabriken. Davon gibt es rund 900 in Deutschland.
Der Spiegel berichtet diese Woche in einer großen Recherche über den Einfluss des Bauernverbandes auf die Politik und die Gesetzgebung im Land. Der Verband stemme sich seit Jahren mit all seiner Lobbymacht gegen eine Agrarwende. Langsam rege sich dagegen allerdings Widerstand. Beim Bauernverband selbst halte man umso stärker zusammen, je mehr Kritik an die Burgränder schwappt, schreiben die Autoren.
Auch die taz beschäftigt sich mit dem Einfluss des Bauernverbands. Der Redakteur rät: „Die Bauern sollten sich lieber mit der alternativen Agrarbewegung verbünden. Die Grünen, Umweltorganisationen wie der BUND und der Naturschutzbund oder Verbände wie der Tierschutzbund wollen Freunde der Bauern sein. Sie alle sprechen sich dafür aus, die bäuerliche Landwirtschaft zu erhalten und zu stärken.“
Im September 2017 recherchierte die Süddeutsche Zeitung, dass zu dieser Zeit besonders viele CDU/CSU-Abgeordnete mit Posten in Agrarfirmen und Finanzkonzernen im Agrarausschuss des Bundestages saßen. „Wo da die Interessen liegen, zeigte sich am Verhalten der Ausschussmitglieder in den vergangenen vier Jahren: Auffällig stark war der Widerstand gegen strengeres Düngerecht, gegen Beschränkungen bei der Massentierhaltung, gegen strengere Luftreinhaltungsvorgaben für Ställe, gegen ein Verbot von Glyphosat oder gegen bessere Tierschutzgesetze.“
Traditionell zu Beginn der „Grünen Woche“ kommt es zu einer jährlichen Großdemonstration unter dem Motto „Wir haben es satt!“. In dem Beitrag des ZDF-Länderspiegels kommen Bauern zu Wort, die dort gegen die Agrarindustrie protestieren. Sie setzen sich für eine moderne, naturnahe Landwirtschaft ein. Die nordstory (NDR) begleitet drei Landwirte und ihre Betriebe in einer Zeit, die vom schweren Umbruch in der Landwirtschaft geprägt ist. Noch trotzen sie den Schwierigkeiten und halten durch.