Die Corona-Krise ist für viele von uns eine Herausforderung. Manchen fällt es schwer, damit umzugehen. Sie suchen Schuldige für die Situation oder Erklärungsversuche im Netz. Wie verbreitet Verschwörungstheorien und Falschmeldungen zum Coronavirus tatsächlich sind, lässt sich nur schwer nachvollziehen, so der Deutschlandfunk. Klar ist auch: Nicht jeder Kritiker der Regierungsmaßnahmen ist gleich auch ein Verschwörungstheoretiker.
Es gibt im Internet sehr viele Informationen zu Covid19 – wichtig ist, diese auf Faktentreue einschätzen zu können. Hilfe bieten dabei diverse seriöse Webseiten. Das Recherchenetzwerk Correctiv überprüft regelmäßig Halbwahrheiten. Viel Wissenswertes rund um Corona sammelt auch der ARD-Faktenfinder, der sich sehr detailliert mit der Pandemie auseinandersetzt. Aktuelle wissenschaftliche Informationen finden sich auch beim Wissensmagazin Quarks. Es beschreibt etwa, warum die Pandemie in ein paar Wochen nicht verschwunden sein wird.
Der Anteil derjenigen, die überhaupt keine Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Pandemie mehr wollen, ist zwar gewachsen – liegt aber immer noch im einstelligen Prozentbereich. Das bedeutet, dass die Demonstranten, die gegenwärtig gegen die Maßnahmen protestieren, nur für eine kleine Minderheit sprechen. Aufschlussreich ist aber auch, dass die Bereitschaft, sich eine Tracing-App herunterzuladen, abnimmt – nur noch 44 Prozent der Befragten wären dazu bereit. Und nur noch zwei Drittel würden sich „gegen Covid-19 impfen“ lassen, wenn ein Impfstoff bereitstünde. Zuvor waren es noch fast 80 Prozent, so fasst sueddeutsche.de zwei aktuelle Studien zusammen.
Was hat es mit dem Präventionsparadoxon auf sich? Beim Gesundheitsschutz kann gerade der Umstand, dass Prävention funktioniert, dazu führen, dass weniger Menschen mitmachen – und damit der Schutz sinkt, wird bei Deutschlandfunk Nova ein Soziologe zitiert. Ganz entscheidend sei dabei die Gruppendynamik. „Das Paradoxe ist, dass man sich sicher fühlt, weil Präventionsmaßnahmen funktionieren und es so scheint, als hätte man die Krankheit im Griff. Die Motivation sinkt.“
In vielen Städten wie Berlin oder Stuttgart gibt es derzeit Proteste gegen die Einschränkungen, die die Politik beschlossen hat. Die Teilnehmer sind der Meinung, dass die Einschränkungen zu weit gehen und grundlegende Freiheitsrechte bedroht sind. Ein Problem: Häufig protestieren sie dort gemeinsam mit Rechtspopulisten und Rechtsextremen. Und nicht immer tun die Organisatoren der Proteste genug, um sich von solchen Strömungen abzugrenzen, schreiben BR-Journalisten. Außerdem werde gezielt mit Desinformationen gearbeitet.
Wie man am besten mit Verschwörungstheoretikern diskutiert und ob das überhaupt sinnvoll ist, erklärt Sozial- und Rechtspsychologe Roland Imhoff von der Gutenberg-Universität Mainz hier im Saarländischen Rundfunk. Was diesen oft schwer fällt: sich selbstkritisch zu hinterfragen. „Menschen, die an Verschwörungstheorien glauben, fällt das meistens schwerer, weil in einem verschwörungstheoretischen Weltbild nicht nur die eigenen Überzeugungen für wahr gehalten werden, sondern auch jeder Versuch, einen vom Gegenteil zu überzeugen, als Teil der Verschwörung wahrgenommen wird.“
Bill Gates wolle im Kampf gegen den Erreger den Menschen Mikrochips einpflanzen lassen – und so die totale Kontrolle erlangen. So etwas wird gerne von Impfgegnern behauptet. Dieses Gerücht ist aber, wie viele andere um den Microsoft-Gründer, schlichtweg falsch. Gates „finanziert“ auch nicht die Weltgesundheitsorganisation (WHO), ist aber – das ist korrekt – einer der größten Geldgeber. Was all das heißt, wird in diesem Text erklärt.
Der ehemalige RBB-Journalist und durch zweifelhafte Youtube-Videos populär gewordene Ken Jebsen mutmaßt in einem viralen Onlinevideo über verborgene Machenschaften in der Corona-Krise. Sein Beitrag ist, wie ein ZDF-Kollege darstellt, voller Fehler und Ungenauigkeiten. Jebsens Vorwurf etwa, Menschen würden durch einen beschleunigten Zulassungsprozess eines zukünftigen Corona-Impfstoffes zu Versuchskaninchen, widerspricht das in Deutschland für Zulassungen verantwortliche Paul-Ehrlich-Institut deutlich.